Montag, 7. Dezember 2015

Der Imperator schlägt zurück

Schon nach den Vorfällen beim Freundschaftsspiel zwischen der Türkei und Griechenland im Istanbuler Stadtteil Başakşehir, bezog Auswahltrainer Fatih Terim klar Stellung. Er kritisierte in der Pressekonferenz nach dem Spiel das Verhalten der Fans die zuvor, sowohl die griechische Nationalhymne auspfiffen, als auch bei einer Schweigeminute für die Terror-Opfer von Paris nicht still sein wollten.

Nun hat der in der Türkei hoch verehrte Trainer mit dem Spitznamen Imperator einen Maßnahmenkatalog vorgelegt. Denn Fatih Terim ist nicht nur Trainer des Auswahlteams, sondern hat auch im türkischen Verband mehr als ein Wort mitzureden. Seine Position ist im Verband so stark, das Gençlerbirliği-Boss, zuletzt im August öffentlich nachfragte: „Wenn ich als Klub-Präsident ein Problem habe, soll ich dann zum Verband gehen oder zu Fatih Terim?“

Imperator, Fatih Terim, hat genug von Respektlosigkeit und sagt ihr den Kampf an.
Foto aus Wikipedia: CC BY-SA 3.0 Hochgeladen von User Ed1984
Und wirklich, Äußerungen von Fatih Terim werden all zu oft vom Verband in die Tat umgesetzt. Zuletzt galt er als federführend bei den Änderungen der Ausländerregel, die komplett abgeschafft wurde, um den Nachwuchsfußball zu fördern. Nun möchte es Terim nicht bei seinen Worten zu den Vorfällen um das Freundschaftspiele gegen Griechenland belassen. Er sagt der Respektlosigkeit den Kampf an und hat einen 3 Punkte Plan präsentiert, der sogar schon vom Verband abgesegnet sein soll:


Terims Plan gegen Respektlosigkeit


1.     Vor jedem Spiel sollen Pressekonferenz stattfinden, auf denen Fatih Terim die Themen Schweigeminuten und Nationalhymnen thematisieren wird.


2.     Zum Thema Schweigeminuten und Nationalhymnen werden Broschüren angefertigt, die vor den Spielen verteilt werden. Entsprechende Stadiondurchsagen werden durchgeführt.


3.     Mit Fatih Terim und den Spielern des Auswahlteams wird ein Klip produziert, der im öffentlichen Raum und im TV das Thema aufgreift.



Zudem will der Verband auch in den Schulen arbeiten, hier soll in Zusammenarbeit mit den Pädagogen vor Ort für Respekt geworben werden.

Sorge um Spieler 



Damit thematisiert Fatih Terim und der Verband ein Thema in der Öffentlichkeit, welches von der Regierung und regierungsnahen Medien am liebsten komplett verschwiegen worden wäre. Bemerkenswert, das hier Fatih Terim nun so engagiert ist. So galt er doch als regierungsnah. Hier wird seine Position als Sportsmann sicherlich eine Rolle gespielt haben. Und auch die Sorge um seine Spieler. Denn seine Spieler werden bei ihren Heimklubs in Spanien oder Deutschland, nicht nur von Journalisten, sondern auch von Teamkollegen gefragt werden: Warum wurde die Schweigeminute für die Opfer von Paris von den Fans in Istanbul unterbrochen? Zudem wird er Sorgen um die Reputation seines Teams in Europa haben. Ein Auftritt bei der Euro2016 unter Pfeifkonzerten der gegnerischen Fans gilt es zu verhindern. Dafür hat Terim nun noch ein paar Monate Zeit, doch wirken müsste die Kampagne dann nicht nur in der Türkei, sondern auch in Europa.  

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