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Freitag, 27. Mai 2016

Podolski holt Galatasaray UEFA-Strohhalm

Galatasaray Istanbul hat im türkischen Pokalendspiel Stadtrivalen Fenerbahçe mit 1:0 bezwungen und eine Saison der Katastrophen ansatzweise befriedigend beendet. Der durch Podolskis Tor errungene Pokalsieg bedeutete die letzte Möglichkeit zur Qualifikation in einem europäischen Wettbewerb und gleichzeitig den Beginn einer einjährigen Disqualifikation seitens der UEFA.



Die Verpflichtung von Lukas Podolski hat sich ausgezahlt. Er erzielte, per Kopf in der 31´ Minute, den einzigen Treffer im türkischen Pokalendspiel und hauchte seinem Klub wieder Leben ein. So konnte zum Abschluss einer sportlich als auch sport-politisch verkorksten Saison zu mindestens einmal gejubelt werden. Denn mit dem Pokalsieg hat sich Cim-Bom letztendlich nicht nur einen Titel gesichert, sondern auch mit der Qualifikation zu einem europäischen Wettbewerb, den letzten Strohhalm ergriffen um den Klub vor großen finanziellen Einbußen zu bewahren.

Lukas Podolski Top bei Galatasaray: 13 Tore und goldenes Tor im Pokal 
(Foto: Michael Schilling / Wikipedia CC BY-SA 3.0)

Für Europa gesperrt


Im März 2016 wurde Galatasaray schuldig gesprochen in den Saisonjahren 2012-2013, 2013-2014 und 2014-2015  gegen die Richtlinien des Finanziellen Fair-Plays der UEFA verstoßen zu haben. Als Strafe für den Istanbuler Klub wurde ein Jahr Spielsperre an den europäischen Wettbewerben ausgesprochen. Und diese hätte Cim-Bom ohne den jetzigen Pokaltitel gar nicht antreten können, da die Leistung in der Liga noch nicht einmal zur Euroleague Qualifikation gereicht hätte (Tabellenplatz 6). Bei einer Niederlage im Pokalendspiel wäre Galatasaray gleich zwei Jahre von den finanziell lebenswichtigen europäischen Töpfen ausgeschlossen gewesen. Und diese sind für den mit 331 Millionen Dollar verschuldeten Klub, nach den Einnahmen aus den TV-Rechten, die wichtigste Einnahmequelle. Dank Podolski kann der Klub nun hoffen, schon in der Saison 2017-2018 wieder in Europa spielen zu können. Wenn man sich dann auch sportlich qualifiziert.


4 Trainer in einer Saison


In der Saison 2014-2015 wurde erfolgreich die Liga dominiert und das Double eingefahren. Und das Team konnte zusammen gehalten werden, sowie mit Lukas Podolski, Ryan Donk, Martin Linnes, Kevin Großkreutz und Lionel Carole gezielt verstärkt werden. Nicht nur Kommentatoren und Fachleute handelten den Klub als Titelfavoriten. Doch schon der Saisonstart misslang. Mit nur 5 Punkten nach vier Spielen, legte der Klub den schlechtesten Saisonstart seit Bestehen der 3- Punkte Regelung hin. Damit nicht genug. Beim erfolgsverwöhnten Klub wuchsen die Kommunikationsprobleme zwischen Vorstand und Trainer Hamza Hamzaoğlu, mit dem erst zur Saisonbeginn der Vertrag auf weitere 3 Jahre verlängert wurde. Aus den drei Jahren wurden dann nur 11 Spieltage, ehe Hamzaoğlu vom Vorstand entlassen wurde. Sportlich stand Cim Vom zudem Zeitpunkt immerhin noch mit 21 Punkten auf dem 3. Rang.

Übergangsweise übernahm dann Torwarttrainer Cláudio Taffarel das Training, ehe der erfahrene Mustafa Denizli verpflichtet wurde. Doch auch er blieb nicht lange. Er warf nach dem Ausscheiden aus der Champions League und nur vier Siegen aus elf Ligaspielen das Handtuch. Die Saison zu Ende gebracht wurde dann unter Leitung von Interimscoach Orhan Atik. Zuvor eher im Einsatz als Co-Trainer, Erfahrung als Chefcoach hatte der Antik nur 2008 bei Antalyaspor sammeln können. 

Vier Trainer in einer Saison mit einem klaren Resultat: Platz 6. Besonders schlecht sah es für die Defensive aus, mit 46 Gegentoren kassierte der Klub soviel Gegentore wie noch nie in einer Spielsaison.


Die Chefs im Stress


Der Ausschluss aus Europa und der sportliche Misserfolg brachten Probleme in der Vorstandsarbeit offen zu Tage. Planlosigkeit und Kompetenzgerangel mischten sich und bestimmten die Entscheidungen der Klubchefs. Der verspätete Vertragsabschluss mit Großkreutz, in folge dessen dieser zuerst noch nicht mal spielberechtigt war, sowie Fehler bei Vertragsabschlüssen bzgl. der Wechselkurse zwischen Lira/Dollar schadeten dem Verein. Zudem wurden immer wieder neue Namen, als Spieler oder Mitarbeiter im sportlichen Bereich ins Gespräch gebracht. Dabei sind schon jetzt die einzelnen Arbeitsbereiche im Klub ungenau beschrieben und die sportliche Leitung folgerichtig in einem Kompetenzwirrwarr verstrickt. Eine Planung für die Saison 2016-2017 in Bezug auf Transfers, Leihverträge und Trainerstab ist auch jetzt zum Ende der Saison noch nicht erarbeitet.  Und die Probleme vor denen der Vorstand steht, werden durch die Einnahmeverluste aufgrund der UEFA-Sperre nicht kleiner.

Trikotsponsor im Knast


Erst weit nach Saisonbeginn, nach dem 10. Spieltag, konnte ein Trikotsponsor präsentiert werden. Doch der ließ aufhorchen. Mit der Baufirma Dumankaya gelang ein vermeintlicher krisensicherer Coup, so ist doch gerade die Bauindustrie in der Türkei treibender Wirtschaftsmotor. 30 Millionen Lira sollten für die vereinbarten 3-Jahre als Trikotsponsor in die Kassen des Klubs fließen. Doch damit war dann schon nach 6 Monaten vorbei, denn der Klub selbst kündigte den Sponsorvertrag, nachdem im April 2016 gleich vier Vorstandsmitglieder von Dumankaya von der Polizei festgenommen wurden. Die Firma Dumankaya geriet unter Verdacht den religiösen Prediger Fetullah Gülen nahe zu stehen. Diesem wird vorgeworfen von den USA aus in der Türkei einen Staat im Staate zu organisieren. Bis zum Winter 2013 galten Fetullah Gülen und seine Anhänger noch als treue Partner der türkischen Regierung, doch seitdem bekämpfen sich beide Gruppen offen. Im Zuge dessen wird gegen Fetullah Gülen nun wegen Terrorismusverdacht ermittelt und hunderte von mutmaßlichen Unterstützern aus Wirtschaft und Medien gerieten in Gefangenschaft, darunter auch die Dumankayas. Zwar sind die Dumankayas jetzt nach mehreren Wochen Haft nicht mehr im Gefängnis, doch die Verfahren können sich noch über Jahre hinziehen.  So zog Galatasaray schon früh nach den polizeilichen Ermittlungen und ersten Festnahmen den Schlußstrich. Streß mit der Regierung wollte sich der Vorstand wegen einem Sponsor nicht leisten. Dafür nehmen die Vereinsverantwortlichen sogar Regeressforderungen seitens des ehemaligen Sponsors in Kauf. Zudem wird Dumankaya auch auf eine Rückzahlung schon geleisteter Beträge drängen. 9 Millionen seien schon auf das Konto von Galatasaray überwiesen worden, für ein Jahr Sponsoring. Aus dem dann nur knapp sechs Monate wurden.   



Der Klub steht vor harten Zeiten. Trotz des Pokalerfolges ist die Zukunft ungewiss. Keine Gelder aus Europa, kein Trainer, kein Hauptsponsor und auch der Verbleib einiger Leistungsträger ist längst nicht gesichert. Denn auch die Top-Spieler brauchen ebenso wie der Klub die europäische Bühne.



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Richtige Social-Net-Credibility hat sich gestern Abend der türkische Rekordmeister Galatasaray erarbeitet. Auch wenn es im Hauptgeschäftsbereich der Istanbuler nicht ganz so rund läuft. Nach dem Ausscheiden aus der Champions League folgte am Wochenende in der Schlußminute eine 0:1 Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Kayserispor und damit wohl das vorzeitige Aus im Rennen um die Meisterschaft der Süperlig. Logische Folge bei den erfolgsverwöhnten Fans. Verbale Fanproteste gegen die Vereinsführung. ...



tumds.blogspot.de - 23. März 2014, Sonntag





Diese Meldung der halbamtlichen Nachrichtenagentur “anadolu ajans” elektrisierte gestern die Fans des Istanbuler Rekordmeisters. Eingefädelt soll diesen Coup der Bürgermeister des Istanbuler Stadtteils Büyükcekmece Dr. Hasan Akgün haben. Er arbeite schon seit Jahren an der EU-Erweiterung des Istanbuler Klubs. ...



tumds.blogspot.de - 26. Februar 2014, Mittwoch


           
           
          

Freitag, 13. Mai 2016

Das Final-Four in Berlin

Nicht wundern, wenn in Berlin die nächsten Tage bunte und laute Fans durch die Straßen ziehen. Am Wochenende steht in der Berliner Arena das Final Four der Basketball Euroleague an. Mit dabei sind ZSKA Moskau und Lok Kuban Krasnodar aus Russland, Laboral Kutxa aus Spanien sowie Fenerbahçe aus der Türkei. Start der Finalrunde ist am Freitag um 18 Uhr, das Finale wird am Pfingstsonntag um 20 Uhr angepfiffen.



Der wichtigste europäische Basketball Wettbewerb wird seit dem Jahr 2000 ausgetragen und wie auch schon im letzten Berliner-Finale 2009 ist ZSKA Moskau erneut dabei. Damals schafften es die Moskauer zwar ins Berliner Finale, mussten sich dann aber gegen Panathinaikos Athen mit dem zweiten Platz zufrieden geben. ZSKA Moskau spielt jedoch seit Jahren eine prominente Rolle im Wettbewerb und zählt als Final-Four Abonnement. In den letzten 14 Jahren, waren sie gleich 13 mal in der Endrunde, zuletzt fünf mal in Folge. Dabei konnten sie vier Finalspiele austragen und zweimal den Cup gewinnen. Zuletzt 2008. So geht ZSKA Moskau als routinierter Favorit in die Berliner Finalrunde, zudem die große Konkurrenz der letzten Jahre von Real Madrid, Maccabi Tel Aviv und den griechischen Klubs Olympiakos und Panathinaikos fehlt. Zudem kann das Team auch auf Unterstützung aus der Halle zähen, die deutsch-russische Community Berlins hat sich angesagt.

Heimspiel für Fenerbahçe


Mit dabei ist hingegen nun schon zum zweiten Mal in Folge Fenerbahçe und die Istanbuler werden in Berlin einen Heimvorteil genießen. Zudem bekommen die zahlreichen Berliner Fenerbahce-Fans Unterstützung. Auf den Berliner Flughäfen waren die Vereinsfarben dunkelblau-gelb der Kanierenvögel genannten Istanbuler unübersehbare Farbtupfer. Doch nicht nur die Unterstützung der Fans lässt den Klub auf den großen Coup hoffen. Noch nie hat ein türkisches Team den Titel geholt geschweige es bis in das Finalspiel geschafft. Doch das soll nun nachgeholt werden. Garant dessen soll Meistertrainer Zeljko Obradovic sein. Zum 15. Mal steht Obradovic in der Finalrunde. Den europäischen Titel hat schon er 8 mal gewonnen. Falls ihm das am Sonntag erneut gelingen sollte, wird nicht nur die Kanzone am Alexanderplatz, sondern auch der Ku´damm am Sonntagabend zur Partymeile. 

Fenerbahce-Team wird von Fans am Flughafen Tegel empfangen


Die Außenseiter


Das die Teams von Laboral Kutxa und Krasnodar dabei sind, gilt als Überraschung. Laboral Kutxa, das ständig den Namen wechselnde Team, aus dem spanischen Vitoria, hat zwar schon 5 mal in den Final-Four gestanden, es bis jetzt aber noch nie in das Endspiel geschafft. Ob es mit dem neuen Namen klappt? Qualifizieren müsste sich das Team mit einem Sieg über Fenerbahce/Obradovic.
Für Lok Kuban Krasnodar ist es, sogar das erste mal überhaupt das man in den Finalspielen dabei ist und dann geht es heute gleich im Start gegen den Favoriten Moskau im ersten inner-russischen Duell der Final-Four Geschichte.


Russisch-türkisches Finale?


Das das Finale Moskau-Istanbul heißt glauben auch die Wettbüros. Als Hauptkandidat auf den Titel gilt hier Moskau (durchschnittliche Quote von 2,0) vor Fener (2,8), während ein Sieg des spanischen Klubs mit 7,0 gehandelt wird. Bei einem Turniersieg von Krasnador sind sogar Traumqouten von 9.0 drin.  


Ein Endspiel zwischen Moskau und Istanbul würde jedoch nicht nur für sportliche Brisanz sorgen, seit dem Abschuß einer russischen Militärmaschine über Syrien im November 2015 befinden sich beide Länder in einer Art kalten Krieg, der zuletzt auch immer wieder sportliche Veranstaltungen in Mitleidenschaft gezogen hat. Bleibt zu Hoffen, das Fans und Funktionäre beider Klubs dies im Blick haben und das womögliche Finalspiel beider Teams sportlich fair über die Bühne geht. Aber vielleicht kommt alles ja ganz anders als zu erwarten ist.


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Sport wird zum Spielball in türkisch-russischer Krise

Sport kann Menschen zusammenbringen, Sport kann ein Vorreiter auch für die Politik sein. All zu oft gerät der Sport aber zum Spielball der Politik. So sind die türkisch russischen Beziehungen nach dem Abschuß eines russischen Kampfjets über Syrien durch die türkische Armee, zutiefst gestört. Beide Länder belegen sich gegenseitig mit den unterschiedlichsten Sanktionen. Darunter leidet auch der Sport. Wir haben die aktuellen Auswirkungen der türkisch-russischen Krise auf die Sportwelt kurz zusammengefasst. ...


tumds.blogspot.de - 2 Dezember 2015, Mittwoch
© tumds.blogspot.de


Aktuelle Tweets zum Final-Four Hashtag #F4GLORY 



Sonntag, 13. April 2014

Euroleague Finale: Istanbuler Teams unter sich

Istanbul kann sich schon vor dem Endspiel auf den Titel freuen. So oder so, - Istanbul gewinnt in Europa, entschieden wird nur noch, ob der Cup nach Asien geht, oder in Europa bleibt. Im Finale der Basketball Euroleague der Frauen stehen, am Sonntag, den 13.4.2014 ,im russischen Jekaterinburg, mit Fenerbahçe Istanbul und Galatasaray Odeabank zwei Teams aus der türkischen Bosporus Metropole.

Türkische Teams dominierten den laufenden Wettbewerb. Im Viertelfinale standen mit Kayseri Kaski Spor Kulübü und den beiden Istanbuler Clubs gleich drei Teams aus der türkischen Basketballliga. Im Halbfinale setzte sich Galatasaray gegen die amtierenden Meisterinnen und Gastgeberinnen der Endrunde von UMMC Jekaterinburg durch. Fenerbahçes Weg in das Finale beeindruckt ebenso: Alle 17 Partien in den Gruppen- und KO-Runden konnten gewonnen werden.

So gehen die türkischen Meisterinnen von Fener, nun auch als Favoritinnen ins Endspiel. Obwohl die Bilanz der aktuellen Saison denkbar knapp ist. In den bisherigen Liga und Pokalspielen konnte Galatasaray zweimal Fenerbahçe dreimal gewinnen. Der letzte Sieg gegen Galatasaray datiert aus der zweiten Gruppenphase der Euroleague.

Für den türkischen Basketball ist das Finale ein historisches Ereignis, noch nie konnte ein Team aus der Türkei den Cup gewinnen. Fenerbahçe stand zwar letztes Jahr erstmals im Finale. Musste sich dann aber klar mit 82:56 gegen UMMC Jekaterinburg geschlagen geben und mit dem Titel der Vize-Meisterinnen begnügen. Das Feners zweite Finalteilnahme glücklicher ausgeht, als die letzte glauben auch die Buchmacher. Die Quoten für Fener liegen zwischen 1.48 (Partybets) und 1.60 (Digibets). Ein Finalsieg von Galatasaray wird zwischen 2.20 (Digibet) und 2.70 (Pinnacle Sports) gehandelt.

Zu sehen ist das Finale am Sonntag, den 13.04.2014, ab 15 Uhr (deutsche Zeit) auf http://www.livebasketball.tv/ oder auf den vereinseigenen TV-Kanälen Fenerbahçe TV und Galatasaray TV.