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Sonntag, 22. Juni 2014

Belgien - ohne Kraftverlust in die K.o.-Phase


Die ZDF-Experten Oliver Welke und Oliver Kahn hatten sich vor dem Spiel gegen Russland noch über Marc Wilmots Aussage zum ersten Gruppenspiel der Belgier lustig gemacht. Über den 2:1 Sieg gegen Algerien hatte der Coach der Roten Teufel zu Protokoll gegeben, dass er den Spielverlauf genau so geplant habe. Man habe in der ersten Halbzeit Kraft gespart, um im zweiten Abschnitt die dann müder werdenden Gegner mit frisch eingewechselten Spielern zu überrennen. 
 
Nach dem 1:0 Sieg der Belgier durch ein erneutes Jokertor in der 88. Minute und dem damit verbunden Achtelfinaleinzug, waren sich Welke und Kahn dann nicht mehr so sicher, ob Marc Wilmots vielleicht doch ein riesen Taktikfuchs ist. Ob er ein Fuchs ist oder doch ein Kampfschwein, wie er zu seinen Schalker Zeiten liebevoll von den Fans gerufen wurde, wissen wir nicht. 


Sicher ist, Wilmots weiß wie er sein Team bei diesen Bedingungen einzustellen hat. Belgien spielt ohne großen Aufwand sicher aus der eigenen Hälfte heraus und lässt Ball und Gegner laufen. Zum Ende eines jeden Spiels, bringt Wilmots ein paar frische Kräfte, Eden Hazard schaltet den Turbo an und Belgien geht als Sieger vom Platz. Eine ganz einfache Formel. Aber wenn wir ehrlich sind, eigentlich ist die Idee bei Argentinien abgeguckt. Nur dort heißt Hazard halt Messi. 

Klar Belgien hat noch kein spielerisches Feuerwerk abgebrannt, wie die Franzosen, Holländer oder Deutschen, doch nicht zuletzt die WM 2010 hat uns gezeigt, dass dieses Tempo nicht bis zum Finale durchzuhalten ist. Dort geriet die deutsche Mannschaft nach spielerischen Ergüssen gegen England und Argentinien im Halbfinale unter die Räder. Belgien hingegen wird sich im Turnierverlauf weiter steigern können und dank dieser teuflischen Philosophie Weltmeister werden.
 

Donnerstag, 12. Juni 2014

Joga Bonito - Weltmeister 2014



Weltmeisterschaft in Brasilien - mehr Fußball geht nicht! Tempo, Tricks und Tore werden wir zusehen bekommen. Das Ganze in Perfektion beherrscht seit jeher keiner besser als die Gastgeber höchstpersönlich. Logische Konsequenz ist, dass Brasilien seinen sechsten Titel holt. 
 
Die Brasilianer werden alle Fans und Kritiker mit ihrer Spielweise in Ekstase versetzen und die Gegner in bester Manier wie Slalomstangen aussehen lassen. In den letzte Jahren haben die Brasilianer kaum ein Pflichtspiel bestritten, da sie für die WM gesetzt waren. Und so wird sich Stärke der jetzt schon hochgehandelten Brasilianer erst während des Turniers zeigen. Was ich meine, hat man ansatzweise schon im letzten Jahr beim Confed-Cup bewundern können. Brasilien siegte im Finale gegen chancenlose Spanier mit 3:0.

Bei der Kaderzusammenstellung ging der Teamgeist vor. Filipe Scolari normierte die 23 Spieler, welche schon im Vorjahr dabei waren. Er verzichtete auf große Namen wie Kaka und Ronaldinho und hat sich damit nicht nur Freunde gemacht. Aber sein Team ist intelligent zusammengestellt. Da finden sich der in Europa unterschätzte Fred im Sturm und Mittelfeldspieler wie Paulinho und Hernanes. Allesamt keine Weltstars, aber die Chemie stimmt. Die Truppe wird angeführt von den Leadern Thiago Silva und Ramires. 

Mit Oscar, Willian, Bernard, Fernandinho und Neymar kommen dazu jeder Menge junge Spieler die Zaubern können wie zuletzt die Weltmeister von 2002 Rivaldo, Ronaldo, Roberto Carlos und Kollegen. Nebenbei bemerkt, Trainer damals wie heute: Felipe Scolari. Insbesondere von Neymar werden die Europäer Dinge sehen, die sie bisher nicht kannten. In Barcelona hat er in 41 Spielen 15 Tore und 15 Assists verbuchen können. Eine ordentliche Saison. Aber bei der WM wird er wieder explodieren - so wie man ihn kennt aus seiner Zeit beim FC Santos. Das System ist genau auf ihn abgestimmt und genau wie bei Ronaldinho 2002 weiß Scolari genau, wie er seinen spektakulärsten Spieler zu perfekter Effektivität lenken wird. In der Nationalmannschaft hat Neymar in 48 Spielen 30 Mal getroffen. Bei der WM werden einige Tore hinzukommen.
Das Team, welches sich stark mit den Demonstranten im eigenen Land solidarisiert hat, will den Brasilianern zudem den Traum vom WM-Titel im eigenen Land schenken. Dass dieser Druck zu groß für das Team sein wird, glaube ich nicht. Die Spieler werden Kraft und Motivation daraus schöpfen, wie beeindruckend ihre Fans, Freunde, und Familien für ein gerechteres Brasilien kämpfen.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Belgien - mit dem Eurofighter zum WM-Titel




Was die Frage nach dem Weltmeister 2014 angeht, ist die Meinung in der deutschen Öffentlichkeit eher langweilig. Brasilien oder Deutschland heißen fast alle Antworten. Doch wer glaubt wirklich, dass Jogi und seine Jungs in Brasilien endlich den Fluch des Zweiter werdens ablegen? Und Brasilien? Nein! Mein Favorit sind die Roten Teufel aus Belgien. Junges, dynamisches und ausgeglichenes Team, leichte Vorrundengruppe und einen Motivator als Trainer der seines Zweites sucht.

Die stabile Defensive und die pfeilschnelle, torgefährliche Offensive werden die Grundlage für Belgiens Triumph sein. Lukaku, Hazard, und Miralles haben in dieser Saison zusammen 38 Tore in der Premier League geschossen. Hinzu kommen weitere elf Treffer von Mertens in der Serie A. Da kann man sogar den Ausfall von Christian Benteke (11 Treffer für Aston Villa) verkraften. Aber nicht nur im Sturm hat Marc Wilmots die Qual der Wahl. Im Mittelfeld streiten die Hochkaräter Alex Witsel (St. Petersburg, 35mio. Euro Marktwert), Marouane Fellaini (ManU, 23mio.), Moussa Dembele (Tottenham, 20 mio.) und Kevin De Bruyne (VfL Wolfsburg, 17 mio.) um die Plätze. Und auch Steven Defour (FC Porto), Nacer Chadli (Tottenham) und das Nachwuchstalent Adnan Januzaj (ManU) haben bereits bewiesen, dass sie europäisches Topformat besitzen.

Bei dieser Qualität im Angriff und Mittelfeld sollte man davon ausgehen, dass bei den Belgiern die Abwehr die Achillessehne ist. Doch anders als beispielsweise bei den niederländischen Nachbarn, setzt die Defensive in Puncto Qualität noch einen Drauf. Angeführt vom Kapitän des englischen Meisters Manchester City Vincent Kompany ist Belgiens Abwehr das Prunkstück der Roten Teufel. Seine Nebenleute Jan Vertonghen (Tottenham), Thomas Vermalen (Arsenal), Daniel van Buyten (FC Bayern) und Nicolas Lombaerts (Zenit) verfügen allesamt über jede Menge internationale Erfahrung. Hinzu kommen die beiden jungen spanischen Meister von Atletico. Innenverteidiger Toby Alderweireld (25) und der derzeit wohl begehrteste und beste Jungtorhüter der Welt Thibout Courtois (22).  Dieses Potenzial gepaart mit dem taktischen Geschick eines Marc Wilmots, lässt an alte Schalker "Eurofighter" Zeiten mit dem Motto „Die Null muss stehen“ erinnern. So ist es kein Wunder, dass Belgien in der WM-Qualifikation nur vier Gegentore bekommen hat. 

Auch die aktuelle Form stimmt. Dem 5:1 gegen Luxemburg folgte ein 2:0 gegen Schweden in der WM-Vorbereitung. Besonders Lukaku (4 Tore) und Hazard zeigten, dass sie in großer Vorfreude auf die WM sind. 

Gerade in Brasilien - aufgrund der klimatischen Bedingungen - zählt die alte Fußballerweisheit, dass der Angriff Spiele gewinnt und die Verteidigung Titel holt. Doppelter Vorteil für Belgien. Denn mit Hazard & Co. im Sturm werden sie so einige Spiele gewinnen und mit der bombensicheren Abwehr den WM-Titel zum ersten Mal nach Belgien holen.  

Hier die Kurzfakten zum Turnierstart für Belgien:

• Belgien - Algerien: Dienstag, 17. Juni 2014, 13 Uhr (18 Uhr MESZ) in Belo Horizonte
• Belgien - Russland, Sonntag, 22. Juni 2014, 13 Uhr (18 Uhr MESZ) in Rio de Janeiro
• Südkorea - Belgien: Donnerstag, 26. Juni 2014, 17 Uhr (22 Uhr MESZ) in São Paulo