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Dienstag, 17. Januar 2017

TOP 10 Sport Gadgets der CES 2017

Die CES 2017 ist vorbei. Wie letztes Jahr werfen wir einen Blick auf die neuesten Produkte der Unterhaltungsbranche im Bereich Sport. Nachdem 2016 das Jahr der Drohne war, blieb überraschendes dieses Jahr aus. Der Trend, der letzten Jahre, Sportgeräte und Tracker noch smarter und noch kleiner zu machen setzt sich fort. Hier unsere Top10 der CES 2017 Kategorie Sport.




TOP 1 – rool´in: Das e-bike für Alle.


Pimp up your Bike und mach es zu einem e-bike.

Schon 2016 wählten wir mit Varia Vision ein Produkt für die Fahrrad-Community auf Platz 1. Auch 2017 überzeugte uns am meisten ein Produkt der Branche. Die Idee hinter unserer TOP 1 ist einfach und genial. Warum ein ganzes Fahrrad als e-bike produzieren, wenn es ein Rad auch tut? Und somit quasi jedes x-beliebige Bike zum e-bike aufgepimpt werden kann. Rool´in bietet genau das. Rool´in ist ein smartes Vorderrad.   Mit Wechsel des Vorderrades wird dein altes Bike nun zum e-bike. Das smarte Vorderrad gibt es in verschiedenen Größen und lässt sich bei Bedarf wechseln. So wird der Reifen mit dem 250 W Motor nur dann aufgespannt, wenn er wirklich gebraucht wird. Einen klassischen Fahrradcomputer gibt es natürlich auch dazu. Mit dem Motor sollen sich ohne zusätzlichen Kraftaufwand bis zu 25km/h erreichen lassen. Die Ladezeit wird mit 4 Stunden angegeben. Das kleinste Modell in 20 Zoll gibt es zur Zeit schon für 499 Euro, nicht billig, doch weitaus billiger ist der smarte Reifen, als ein komplettes e-bike.




TOP 2 – Das selbst stehende Motorrad


Auch unsere Platz 2 steht auf zwei Beinen und zwar wortwörtlich. Honda  überrascht mit einem selbst stehenden Motorrad, dabei wird Technologie benutzt die zuvor schon in Robotern zum Einsatz kam um die Balance des Bikes herzustellen. Honda liefert damit eine Lösung für eine gefährliche Unfallquelle der Motorradszene, denn die Balance zu halten bei höheren Geschwindigkeiten ist einfacher, als bei niedrigen. Und der Stopp an der Ampel war oftmals eine schmerzhafte Erfahrung, wenn das Bike samt FahrerIn umkippte und das schwere unhandliche Fahrgerät den/die Fahrerin unter sich begrub. Mit dem System von Honda wird dieses Sicherheitsrisiko geschlossen. Das Bike kann auch alleine stabil stehenbleiben. Wann das System und zu welchem Peis es auf den Markt kommen wird ist noch unklar. Doch mit Sicherheit hat die Sicherheit beim biken damit gewonnen.





TOP 3 – Für den Nachwuchs


Strampeln und Lernen mit dem Hometrainer für Kids


Auch unsere 3 ist der Bike-Szene zuzuordnen. Fisher Price bekannt für robustes Spielzeug hat einen Hometrainer für Kids entwickelt, der sich optisch an den Fisher Price Produkten orientiert. Der Hometrainer lässt sich an das heimische TV oder Tablet anschließen. Während dem trampeln auf dem Rad lassen sich dann mit den Apps zum Fisher Price Smart Cycle, Mathe oder auch Sprachen lernen. Die Lernsoftware verbindet die Betätigung auf dem Bike mit modernen Lernerfahrungen in einem individuell nutzbaren Produkt.   




TOP 4 – Super Laptop für E-Sports


Drei Bildschirme an einem Laptop. Der Traum eines Gamers.


E-Sport ist einer der wichtigsten Märkte der Unterhaltungsbranche, mit dem Projekt Valerie hat Razer eine kleine Revolution geschafft. Viele E-Gamer sitzen zu Hause an fetten Rechnern, an diese sie mehrere Monitore anschließen um die beste Spielpraxis zu erreichen. Razer arbeitet nun an einem Laptop, der das komplette Erlebnis an einem Laptop zusammenführt. Wenn das Ding vollends aufgeklappt wird, stehen dem Gamer  drei Monitore zur Verfügung. Tragbarer Spaß hoch Drei.



 TOP 5 – Das smarte Tattoo


Schon letztes Jahr waren Wearables die Renner. Gadgets die sich tragen lassen und die Sportler mit allerlei Daten versorgen. Der Trend geht zu immer kleineren und unauffälligeren Begleitern.  Das Rotex E-Tattoo wird dabei wie ein Pflaster auf der Haut getragen, dadurch lassen sich noch besser Daten generieren. Extra Gewicht fällt dabei dann auch nicht mehr an. Wie die meisten Tracker der Branche gibt es die passende App dazu. In Zukunft soll mit Hilfe der E-Tattoos auch das lenken von z.B. Drohnen durch Bewegung der Arme ermöglicht werden. Auf den Markt kommen sollen die Tattoos im Sommer 2017. Das Starter-Set soll um die 300 Dollar kosten, Ersatz Tattoos um die 10 Dollar.





TOP 6 - Fliegender Rugby


Selbst der beste Rugby Werfer kann hier nicht mithalten. Unsere Nummer 6 hat die Größe und Form eines Rugby Balles und kann auch fliegen, und das sogar selbstständig. Denn „The Power Egg“ ist eine Drohne. Nachdem letztes Jahr auf der CES die Drohnen allgegenwärtig waren, waren sie auch dieses Jahr ein fester Bestandteil der Ausstellung. Es wurde sogar eine Unterwasser Drohne präsentiert. Doch unsere Nummer Eins der Drohnen ist das Power Egg, denn warum sollen die fliegenden Begleiter immer aussehen, wie Drohnen bisher aussehen? Das auch stylish geflogen werden kann beweist das fliegende Ei. Vielleicht haben wir ja schon den i-mac der Drohnen gefunden.





TOP 7 - Preiswert wie nie


Das besondere am Tracker TLC Moveband, sind nicht die technischen Leistungen des Armbandes auch wenn die Batterie bis zu 30 Tage halten soll. Der Clou des Fitnestrackers ist der Preis. Für 39 Euro soll er zu haben sein. Wann der wohl preisgünstigste Tracker auf den Markt kommen soll ist jedoch noch nicht bekannt.




TOP 8 - Datenkralle für Schwimmer


Marlin unterstützt den Schwimmer per Audio Navigation

Auch wenn viele Fitness-Tracker spritzgeschützt sind und auch bei Regen nicht gleich den Geist aufgeben, sind Tracker für Unterwasser unterrepräsentiert. Mit dem Marlin GPS Swim Tracker wurde auf der CES ein Gadget vorgestellt, welches diese Lücke schliesst. Mit dem Gerät lassen sich nicht nur Daten über die sportliche Leistung sammeln, er funktioniert auch als Routenplaner und Navigationsgerät im Wasser. Routen lassen sich zuvor über die App per Handy konfigurieren, per Audio weist das Gadget dann auf die Richtung hin. Die Ansagen erfolgen dabei im Uhrzeiger Stil. Schwimm Richtung 10 Uhr etc. heisst es dann. So lassen sich längere Distanzen planbarer und sicherer gestalten.





TOP 9 - Rundum Action



Action Cam von Kodak mit zwei Linsen für 360 Grad Aufnahmen


Auch Actioncams waren allgegenwärtig auf der CES. Der Trend zu immer höher auflösenden Bildern im kleinen Case geht weiter. Dazu gesellt sich nun die 360° Perspektive. Die Kodak Pixpro Orbit360 4K VR ist mit zwei Linsen ausgestattet, die alles rund herum aufnehmen. Kosten soll die Cam um die 500 Dollar und soll noch im Frühjahr auf dem Markt erscheinen.


TOP 10 - Smartes Klapprad


Zurück zu den Bikes. Nicht nur in Deutschland ist Retro ein Trend, der u.a. auch die längst vergessenen Klappräder wieder auf die Straßen zurückbrachte. Airwheel stellt seit mehreren Jahren smarte Fahrzeuge her, darunter auch faltbare E-bikes. Mit Airwheels R5 wurde nun ein smartes Bike vorgestellt, das so nicht nur leicht transportierbar ist, sondern auch den Anstieg am Berg zu einer Leichtigkeit macht, durch die Unterstützung des aufladbaren batteriebetriebenen Motors.




Hier unsereTop 10 zur CES 2016 zum Nachlesen.

Freitag, 7. November 2014

Klare Worte von Deniz Naki

Mit einer langen und politischen Erklärung reagiert Ex-St. Pauli Stürmer Deniz Naki auf Darstellungen seitens seines Ex-Vereins, dem türkischen Süperligisten Genclerbirligi.


Am Dienstag wurde der Vertrag zwischen beiden Parteien vorzeitig im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst (siehe Nach Gewaltangriff: Deniz Naki kehrt zurück nach Deutschland). Doch das Einvernehmen hielt nicht mal 24 Stunden. Gençlerbirliği veröffentlichte eine Erklärung, in welcher sich der Verein zwar gegen Diskriminierungen allgemein äußerte, jedoch auch Zweifel formulierte. Pressesprecher Hakan Kayan wurde dann gegenüber der Presse deutlicher und äußerte Zweifel am Tatort, kritisierte die späte Meldung des Falles an den Verein und wiederholte die Frage warum der Fall nicht zur Anzeige gebracht wurde (siehe Reaktionen auf den Angriff auf Deniz Naki).

Deniz Naki antwortete nun über Facebook mit einer ausführlichen, emotionalen, als auch politischen Erklärung, in der er zu den Vorwürfen die von Vereinsseite gemacht wurden klar Stellung bezieht. Hier schildert er detailliert noch einmal den tätlichen Übergriff. Zudem betont er, dass er den Verein unverzüglich über den Vorfall informiert hätte und dass er dann Tage später darum bat den Vertrag aufzulösen. Entscheidend seien hier die mangelnde Unterstützung des Klubs auch bei vorherigen verbalen Angriffen wegen eines Tattoos (siehe: Deniz Naki im Stress um ein Tattoo) gewesen. Danach spricht er in dem Facebook-Eintrag den Pressesprecher Hakan Kaynar direkt an:„ Ich habe die Äußerungen des Pressesprecher von Gençlerbirliği, Hakan Kaynar, mit Betroffenheit gelesen und fühle mich dazu genötigt zu jedem einzelnen Vorwurf Stellung zu beziehen.“ Das ihn die Vorwürfe seines Ex-Klubs tief getroffen haben kann man dem Ende der Einleitung entnehmen: „Das ich mich zu solch einem Zeitpunkt auch noch mit einer Vereinserklärung beschäftigen muss, habe ich nicht gewollt.“ Die Vorwürfe bzgl. unterschiedlicher Tatorte und der angeblichen späten Information des Klubs, seitens des Spielers, beschreibt er als komisch und fügt hinzu: „Ich glaube nicht das ich die Situation der Pressearbeit in diesem Land zu erläutern habe. Fast alle Zeitungen haben ohne mit mir zu sprechen Nachrichten veröffentlicht, deshalb sind solche „Fehler“ normal. Das einzige was zählt sind meine Aussagen. Selbstverständlich bleibt Ihnen überlassen was sie glauben und was nicht“ heißt es verbittert. Zudem wird ergänzt, das er (Deniz Naki) ausschließlich mit der Tageszeitung Birgün ein Interview geführt habe, welches auch als Video vorliege.

Zum Vorwurf der Nichtanzeige bei der Polizei wird Deniz Naki dann politisch. „ Ja, ich habe mich nicht an offizielle Stellen gewandt“ gesteht er und erklärt die Nichtanzeige damit, das er nicht glaubt, das es Sinn mache sich an die Stellen zu wenden, die den Tod von u.a. Gezi-Park Protestlern und Grubenarbeitern nicht aufklären oder vertuschen.

Auf die Äußerung des Pressesprechers, das der Verein im vollen Wissen wer Deniz Naki sei und wo er herkommt, den Vertrag abgeschlossen habe, entgegnet Naki „Das was ich für alle ersichtlich gemacht habe, ist was ein jeder der ein Gewissen hat und sich Mensch nennt machen sollte. Sie können mich ausschließlich als Fußballer oder als Mitarbeiter sehen, doch vor allem bin ich „Mensch“ und während überall auf der Welt Menschen ermordet werden kann ich nicht schweigen.“ Falls er deshalb den Kriterien des Vereins nicht entspräche, wisse er nichts mehr zu sagen, schreibt er weiter.

Auch die Äußerung Kaynars, das der Verein bereit gewesen wäre Deniz Naki, wenn er sich nicht schon zum Gehen entschlossen hätte zu unterstützen bleibt nicht unwidersprochen. „Ich habe in den ersten Minuten den Vorfall dem Verein mitgeteilt und am Morgen mit Vereinsverantwortlichen gesprochen. Wie viel früher könnte ich es noch mitteilen. Bezüglich der angekündigten Unterstützung glaube ich Ihnen kein bißchen. Die die unterstützen hätten wollen, hätten bei den Angriffen wegen meinen Tattoos vor 6 Monaten Unterstützung gezeigt. In dieser Zeit habe ich zuvorderst von unseren Fans Unterstützung erfahren, ich möchte festhalten, das ich von Vereinsverantwortlichen keinerlei Unterstützung bekommen habe.

Mit diesen klaren Worten verschafft sich Deniz Naki auch außerhalb des Fußballs gehör. Schon längst häufen sich die Anfragen von TV-Programmen in Deutschland. Seine Meinung ist gefragt. Doch der derweil zu seiner Familie nach Düren zurück gekehrte, Fußballer möchte erst mal zu sich kommen.

Zudem stehen sportliche Entscheidungen an, der 25 jährige möchte wieder in Deutschland spielen, am liebsten wohl bei seinem Ex-Verein St. Pauli. Seine klaren Worte werden ihnen bei den Fans der Hamburger noch beliebter machen, als er eh schon ist. Deniz Naki ist zudem ablösefrei zu haben, aber erst ab 2015 spielberechtigt. Doch bei den Hamburgern hält man sich bedeckt, Sportchef Rachid Azzouzi hat Deniz Naki erst einmal nicht auf dem Plan. So gewinnt das Interesse der Konkurrenz an Bedeutung.

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Nach Gewaltangriff: Deniz Naki kehrt zurück nach Deutschland
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Reaktionen auf den Angriff auf Deniz Naki

Mittwoch, 5. November 2014

Reaktionen auf den Angriff auf Deniz Naki

Am Dienstag lösten der türkische Süperligist Gençlerbirliği und der Ex-St. Pauli Stürmer Deniz Naki den noch bis 2016 bestehenden Vertrag im beiderseitigen Einvernehmen auf. Resultat eines tätlichen Angriffes, den der Fußballer am Sonntag in der türkischen Hauptstadt Ankara ertragen musste.


Aufgrund der Äußerungen der Angreifer, die Deniz Naki wegen seiner kurdisch-alevitischen Herkunft und seiner Solidarität mit den Kämpfen gegen die religiöse Terrorgruppe Isis beleidigten, wird der Angriff als rassistischer Angriff gewertet. (siehe: Nach Gewaltangriff: Deniz Naki kehrt zurück nach Deutschland )
Deniz Nakis ehemalige Arbeitgeber veröffentlichte auf der offiziellen Homepage des Vereins unter der klaren Überschrift „Gençlerbirliği ist gegen Diskriminierung“ eine kurze Stellungnahme. In dieser werden Angriffe wie der gegen Deniz Naki verurteilt und festgestellt, dass der Verein und seine Fans gegen Diskriminierungen eintreten würden. Der Auflösung des Vertrages sei zum Wohle des Spielers entsprochen worden. Weiterhin weißt der Verein daraufhin, dass er von dem Vorfall erst spät erfahren habe und dieser auch nicht bei der Polizei angezeigt worden sei. Deutlicher wird Pressesprecher Hakan Kaynar in einem Artikel der Tageszeitung Hürriyet. Dort äußert er Zweifel und verweißt auf unstimmige Aussagen über den Tatort. Gleichzeitig betont Kaynar jedoch, dass der Verein bereit gewesen wäre sich schützend vor den Spieler zu stellen. Deniz Naki jedoch die Entscheidung des Vertragsendes schon gefällt hätte. Er erklärt, dass der Verein und die Fans über den Transfer und die Anwesenheit Deniz Nakis immer glücklich gewesen seien und dass der Verein die Verpflichtung Deniz Nakis im Wissen seiner Herkunft und welche Tattoos er an welchem Arm trage abschloß.

Derweil erfährt Deniz Naki Solidarität in der Türkei und Deutschland. Auf seiner Facebook-Seite stellen sich Fans unterschiedlichster Vereine hinter Deniz. St. Pauli Fans fordern erneut seine Rückkehr an den Kiez. Journalist Yavuz Karamahmutoğlu veröffentlichte aus Solidarität einen offenen Brief in Gedichtform. Unter dem Hashtag #DenizNakiYalnizDegildir (Deniz Naki ist nicht allein) posten Twitter-User Solidaritätsbekundungen.

Und Deniz selbst? Bisher äußerte er sich nur knapp in den Medien. Sein Rückkehr nach Deutschland wurde für heute angekündigt. Nun wird spekuliert welche Vereine sich um Deniz Naki bemühen. St. Pauli? Oder geht es doch in eine ganz andere Richtung? Zuerst geht es wohl nach Düren, in die Heimatstadt von Deniz Naki.

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Nach Gewaltangriff: Deniz Naki kehrt zurück nach Deutschland
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weiterführende Artikel (türkisch)

Gençlerbirliği: Deniz Naki dayağı nerede yedi?
Deniz Naki’ye açık mektup

Dienstag, 4. November 2014

Nach Gewaltangriff: Deniz Naki kehrt zurück nach Deutschland

Faustschläge und ein blaues Auge führen heute zur sofortigen Vertragsauflösung zwischen dem türkischen Süperligisten Gençlerbirliği und dem Ex- St. Pauli Kicker Deniz Naki. Zuvor berichtete Deniz Naki (Stress um ein Tattoo) über Anfeindungen aufgrund einem seiner Tattoos. Kommt er jetzt zu seiner alten Liebe St. Pauli?

Tätlicher Angriff Höhepunkt von Anfeindungen

Bisher noch unbekannte drei Männer griffen am Sonntag Deniz Naki in der türkischen Hauptstadt Ankara tätlich an. Sie bedrohten ihn, sprachen von einer ersten Warnung, berichtet der Stürmer auf seiner offiziellen Facebook-Seite heute Mittag. Die Bildzeitung von heute berichtet ebenso und bebildert den „Kloppe, blaues Auge! Flieht Naki zu Pauli?“ betitelten Bericht, mit einem Foto von Deniz Naki und blauem Auge. Deniz Naki berichtet zudem von Beleidigungen wegen seinem Eintretens gegen die religiöse Terrorgruppe Isis und seiner öffentlichen bekundeten Solidarität für die Städte Shingal und Kobane. Beide Städte kämpfen gegen eine Besetzung durch Isis.

Heute zog Deniz Naki einen Schlußstrich unter seinen Einsatz bei Gençlerbirliği (20 Einsätze in der Süperlig, 4 Einsätze türkischer Landespokal, 1 Tor). In beiderseitigem Einvernehmen wurde der Vertrag aufgelöst. Gleichzeitig kündigt er seine Rückkehr nach Deutschland an. „Ich komme zurück nach Deutschland“, heißt es und er fügt hinzu, das er es nicht mehr mit ansehen könne und erleben möchte, dass man in diesem Land noch nicht mal neutral Fußball spielen könne.

Schon vor den Ereignissen am Sonntag litt Naki unter Angriffen auf seine Person, auch wenn sich diese auch bisher auf verbale Attacken beschränkten und zumeist auf soziale Netzwerke begrenzt waren. Auslöser war hier ein Tattoo. „Dersim 62“ heißt es schlicht auf seinem Unterarm, eine Hommage an die Heimatstadt seines Vaters. Dersim heißt in der türkischen Republik nun jedoch nicht mehr Dersim, sondern Tunceli. Auch heute ist Tunceli im Osten des Landes Heimat vieler kurdisch-stämmiger Türken alevitischen Glaubens. Allein die Nennung des alten Stadtnamens ist in der Türkei weiterhin ein Politikum.

Wie geht es weiter ?

Zuletzt war Deniz Naki erst im Oktober in Hamburg beim Abschiedsspiel für Kapitän Fabian Boll. Hier steuerte er nicht nur ein Tor und etliche Vorlagen bei, sondern zitierte sich selbst und hämmerte die St. Pauli Fahne wie damals in Rostock in den Ground. Danach flirtete er öffentlich über Facebook mit dem FC St. Pauli und brachte sich als möglichen Trainingspartner der U23 der Hamburger ins Gespräch. Co-Trainer hier, sein alter Fußballfreund und gerade erst verabschiedete Fabian Boll. Nun könnte daraus schnell mehr werden. Obwohl auch bei einigen anderen Vereinen die angekündigte Rückkehr von Deniz Naki nach Deutschland Betriebsamkeit ausgelöst hat.



Weitere Artikel zu Deniz Naki:
Stress um ein Tattoo

Freitag, 9. Mai 2014

Deniz Naki im Stress um ein Tattoo


Bei St. Pauli-Fans ist er noch heute hochgeschätzt. Nicht nur mit seinen sportlichen Leistungen, sondern auch mit seinem Auftreten neben dem Platz hatte sich Deniz Naki die Herzen des Kiezes erobert. Fans fordern sogar in der Online-Petition „Deniz Naki zurück zum FC St. Pauli !!!“ seine sofortige Rückkehr. Denn seit 2013 steht er bei bei dem Süperlig-Team Gençlerbirliği aus der türkischen Hauptstadt Ankara unter Vertrag. Sein Einstand in der Süperlig verlief jedoch enttäuschend. 13 Liga-Einsätze, doch nicht eine Begegnung konnte der Stürmer bis zum Ende spielen. Zudem wartet er weiter auf seinen ersten Süperlig-Treffer in der Süperlig. Zu mindestens im Pokal konnte er schon einen Treffer für seinen neuen Klub erzielen.

Deniz Naki trägt seit vielen Jahren am rechten Unterarm ein Tattoo mit der Aufschrift Dersim 62. Die Bedeutung dieses Tattoos war schon 2010 ein Thema in den Boulevardmedien. Der Hintergrund: Sein Vater kommt aus der türkischen Stadt Tunceli, die früher Dersim hieß. Die heutige Provinz Tunceli im Osten des Landes ist Heimat vieler kurdisch stämmiger Türken alevitischen Glaubens. Trotz der Umbenennung in Tunceli (1938) wird der Begriff Dersim von vielen bis heute im Alltag gepflegt. Zudem tragen mehrere Vereine den Namen „Dersim“. In der Türkei der Amateurklub Dersimspor und in Berlin z.B. der Kreuzberger Klub Al-Dersimspor. Die Nummer 62, auf dem Tattoo, steht für das Autokennzeichen der heutigen Provinz Tunceli.

Einige Fußballfreunde haben das Tattoo von Deniz Naki anscheinend erst neu entdeckt und seitdem wird der Fußballer mit Anfragen über soziale Netzwerke bombardiert. Die freundlicheren erkundigen sich nach Sinn und Zweck , die unfreundlicheren ergehen sich in Anfeindungen. Zuerst löschte Deniz Naki noch die schlimmeren Nachrichten auf seinem Facebook-Account, nun sah sich der Stürmer jedoch genötigt Stellung zu beziehen. Auf Deutsch veröffentlichte er folgende Message, die daraufhin übersetzt ins Türkische seinen Weg in die türkische Sport-Presse fand.

Hallo liebe Freunde...
In letzter Zeit habe ich viele Nachrichten bekommen,es ging mehr um politische Sachen .
Ob ich Türke bin oder Kurde bin... Ob ich Sunnite oder Alevite bin.
Warum ich ein Dersim Tattoo habe und warum nicht Tunceli drauf steht ...
Mittlerweile bekomme ich Kopfschmerzen von solchen Nachrichten.
Deswegen habe ich mir gedacht ich poste das, damit jeder weiß wie ich denke und was ich bin
Meine Herkunft ist DERSIM und nicht Tunceli. Ich sehe es nicht anders egal wie sehr Politiker versuchen Profit zu erschlagen. Deswegen auch das Tattoo...
Ich bin Alevite. Auch das sage ich nicht mit einem rassistischen Hintergrund sondern nur weil es viele wissen wollen..
Und stehe zu 100% dahinter...
Damit hier auch keiner was falsch versteht.
Ich habe nichts gegen andere Nationalitäten und respektiere jede Religion...

Ich hoffe, dass jetzt keine blöden Kommentare kommen... denn ich äußere mich nicht um eine Diskussionsrunde zu öffnen.

Entweder man akzeptiert mich so als Mensch oder nicht. Jedem seine eigene Entscheidung. Ich akzeptiere alle Menschen egal welcher Herkunft, SOLANGE man mich auch respektiert... Wir müssen nicht die gleiche Sprache reden um uns zu verstehen.. denn Leid , Tränen und Glück haben weder eine Sprache noch eine Farbe... Mensch ist Mensch... Lg Deniz Naki

In einem Artikel der Tageszeitung "Hürriyet" wird der Tattoo-Streit daraufhin mit den rassistischen Vorfällen in der NBA und der La Liga in Verbindung gebracht. Dort lässt Deniz dann seinem Frust freien Lauf: „Wenn ich auch von den Rängen bei Spielen ähnliche Reaktionen, wie in den sozialen Medien bekomme, werde ich die Türkei verlassen.“ Können sich da die St. Pauli-Fans etwa Hoffnung auf eine Rückkehr des Lieblings machen? Sein Vertrag bei Gençlerbirliği läuft offiziell noch bis 2017.