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Samstag, 30. Januar 2016

Fußballer setzen sich für Refugees ein

Ein klares Zeichen setzten die Teams von AE Larissa und Acharnaikos am gestrigen Spieltag der Football League.  Mit einer Schweigeminute, die die Spieler sitzend auf dem Ground verbrachten, wurde den Opfern der Flüchtlingsbewegung gedacht.

Zweitliga Alltag in Griechenland. Und da der Alltag im Ägäis-Land seit Monaten auch durch die Flüchtlingsbewegung gekennzeichnet wird und von Hunderten von Toten, die ihr Leben liessen beim Versuch Griechenland zu erreichen, ist es nicht verwunderlich das auch der Fußball Stellung bezieht. Doch hier hat nicht der Verband zu einer plakativen Aktion mit einem Boulevardblatt wie in der Bundesrepublik aufgerufen. Sondern die Vereine AE Larissa und Archanaikos selbst haben klar Stellung bezogen. Mit einer zweiminütigen Schweigeminute, die die Spieler beider Teams sitzend verbrachten, sollten den Opfern der Flüchtlingsbewegung gedacht werden. In einer Erklärung wendet sich der gastgebende Verein, zudem an die Verantwortlichen in Europa und fordert endlich zum Handeln auf. Außerdem verkündet der Klub nicht Teil dieses schuldhaften Verhaltens der EU sein zu wollen.


Das Spiel zwischen beiden Teams, endete 2:0 für AE Larissa.

Neuestes zu AE Larissa auf Twitter 




Montag, 7. Dezember 2015

Der Imperator schlägt zurück

Schon nach den Vorfällen beim Freundschaftsspiel zwischen der Türkei und Griechenland im Istanbuler Stadtteil Başakşehir, bezog Auswahltrainer Fatih Terim klar Stellung. Er kritisierte in der Pressekonferenz nach dem Spiel das Verhalten der Fans die zuvor, sowohl die griechische Nationalhymne auspfiffen, als auch bei einer Schweigeminute für die Terror-Opfer von Paris nicht still sein wollten.

Nun hat der in der Türkei hoch verehrte Trainer mit dem Spitznamen Imperator einen Maßnahmenkatalog vorgelegt. Denn Fatih Terim ist nicht nur Trainer des Auswahlteams, sondern hat auch im türkischen Verband mehr als ein Wort mitzureden. Seine Position ist im Verband so stark, das Gençlerbirliği-Boss, zuletzt im August öffentlich nachfragte: „Wenn ich als Klub-Präsident ein Problem habe, soll ich dann zum Verband gehen oder zu Fatih Terim?“

Imperator, Fatih Terim, hat genug von Respektlosigkeit und sagt ihr den Kampf an.
Foto aus Wikipedia: CC BY-SA 3.0 Hochgeladen von User Ed1984
Und wirklich, Äußerungen von Fatih Terim werden all zu oft vom Verband in die Tat umgesetzt. Zuletzt galt er als federführend bei den Änderungen der Ausländerregel, die komplett abgeschafft wurde, um den Nachwuchsfußball zu fördern. Nun möchte es Terim nicht bei seinen Worten zu den Vorfällen um das Freundschaftspiele gegen Griechenland belassen. Er sagt der Respektlosigkeit den Kampf an und hat einen 3 Punkte Plan präsentiert, der sogar schon vom Verband abgesegnet sein soll:


Terims Plan gegen Respektlosigkeit


1.     Vor jedem Spiel sollen Pressekonferenz stattfinden, auf denen Fatih Terim die Themen Schweigeminuten und Nationalhymnen thematisieren wird.


2.     Zum Thema Schweigeminuten und Nationalhymnen werden Broschüren angefertigt, die vor den Spielen verteilt werden. Entsprechende Stadiondurchsagen werden durchgeführt.


3.     Mit Fatih Terim und den Spielern des Auswahlteams wird ein Klip produziert, der im öffentlichen Raum und im TV das Thema aufgreift.



Zudem will der Verband auch in den Schulen arbeiten, hier soll in Zusammenarbeit mit den Pädagogen vor Ort für Respekt geworben werden.

Sorge um Spieler 



Damit thematisiert Fatih Terim und der Verband ein Thema in der Öffentlichkeit, welches von der Regierung und regierungsnahen Medien am liebsten komplett verschwiegen worden wäre. Bemerkenswert, das hier Fatih Terim nun so engagiert ist. So galt er doch als regierungsnah. Hier wird seine Position als Sportsmann sicherlich eine Rolle gespielt haben. Und auch die Sorge um seine Spieler. Denn seine Spieler werden bei ihren Heimklubs in Spanien oder Deutschland, nicht nur von Journalisten, sondern auch von Teamkollegen gefragt werden: Warum wurde die Schweigeminute für die Opfer von Paris von den Fans in Istanbul unterbrochen? Zudem wird er Sorgen um die Reputation seines Teams in Europa haben. Ein Auftritt bei der Euro2016 unter Pfeifkonzerten der gegnerischen Fans gilt es zu verhindern. Dafür hat Terim nun noch ein paar Monate Zeit, doch wirken müsste die Kampagne dann nicht nur in der Türkei, sondern auch in Europa.  

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Fatih Terim verzweifelt

Der türkische Startrainer Fatih Terim zeigt sich nach dem gestrigen Test-Spiel seiner Auswahl gegen Griechenland (Endstand 0:0) entsetzt. Grund war nicht die spielerische Leistung seines Teams, sondern die Reaktionen der Zuschauer im Fatih Terim Stadion in Istanbul, während einer Schweigeminute und des Abspielens der griechischen Hymne. ...
Hier zum kompletten Artikel

tumds.blogspot.de - 18 November 2015, Mittwoch
© tumds.blogspot.de

Slogans der 90er sind zurück

Die Bundesrepublik Deutschland ist faktisch ein Einwanderungsland, auch wenn die Politik dies nicht offiziell benennt. Die Migration seit den 60er Jahren hat das Land nachhaltig verändert. Diese Veränderungen sind in fast allen Bereichen der Gesellschaft festzustellen. Natürlich, auch im Fußball. ...
Hier zum kompletten Artikel

tumds.blogspot.de - 3 September 2015, Donnerstag
© tumds.blogspot.de

Nach Özil & Co.: Die neuen deutschen Trainer kommen

Die Bundesrepublik Deutschland ist faktisch ein Einwanderungsland, auch wenn die Politik dies nicht offiziell benennt. Die Migration seit den 60er Jahren hat das Land nachhaltig verändert. Diese Veränderungen sind in fast allen Bereichen der Gesellschaft festzustellen. Natürlich, auch im Fußball. ...
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tumds.blogspot.de - 18 Mai 2015, Montag
© tumds.blogspot.de

Das sagt die Twitter Communitiy gerade zu Fatih Terim:

Mittwoch, 18. November 2015

Fatih Terim verzweifelt

Der türkische Startrainer Fatih Terim zeigt sich nach dem gestrigen Test-Spiel seiner Auswahl gegen Griechenland (Endstand 0:0) entsetzt. Grund war nicht die spielerische Leistung seines Teams, sondern die Reaktionen der Zuschauer im Fatih Terim Stadion in Istanbul, während einer Schweigeminute und des Abspielens der griechischen Hymne.

Schon bevor das Spiel begann war Fatih Terim in Rage. Den konservativen Trainer brachte in Wallung, dass die Fans während der Schweigeminute für die Opfer von Paris mit Pfiffen und Slogans reagierten. Kameras fingen einen während der Schweigeminute schweigenden Trainer ein, an den arbeitenden Gesichtszügen konnte man aber sehen, das es in ihm brodelte. Zudem wurde auch die National Hymne des Gastes von Pfiffen begleitet. Bemerkenswert emotional sprudelte es dann vor den Medien nach dem Spiel aus dem Chefcoach heraus: 
„Tut nicht etwas was ihr nicht erleben wollt anderen an“ 
richtete er sich an die Fans. 
„Das ist die Nationalhymne, bitte ... . Was ist los mit uns? Die griechische Hymne wird gespielt und es startet ein Pfeifkonzert. Heute ist ebenso der Welt-Nachbartag. Wir haben gegen unseren Nachbarn Griechenland gespielt. Für uns ist Nachbarschaft wichtig. Dann machen wir für die gestorbenen Menschen eine Schweigeminute. Zwei Spiele sind aufgrund des Terrors abgesagt worden. Können wir nicht eine Minute ruhig sein? Die Terror Gefahr macht traurig und nachdenklich. Wir können bei den aktuellen Ereignissen nicht nur Zuschauer bleiben, aber nicht so. Das steht uns nicht. Das beste Instrument für Frieden und Brüderlichkeit ist der Sport.“
Fatih Terim spricht Klartext bei der Pressekonferenz im Anschluß an Türkei-Griechenland. (Screenshot)

Der Sportsmann durchbricht das Schweigen




Damit durchbrach er ein Schweigen und stellte seine Rolle als Sportsmann in den Mittelpunkt. Denn während er als Trainer, diese brenzlige Situation mit klaren Worten kritisierte, hatte die Politik, die mit Ministerpräsident Davutoğlu und Ministern und anderen Politikern im Stadion anwesend war, oder der Sender TV8 der die Begegnung Live übertrug, die Aktion der Fans einfach kommentarlos übergangen. Und während unabhängige Medien über den Vorfall, als auch die internationalen Medienreaktionen berichten ist in regierungsnahen Medien kein Wort zu den Aktionen, als auch der Reaktion Terims zu finden. Der Trainer, der selbst als konservativ gilt, stellte hier den sportlichen Unterschied zur Politik klar heraus. Im Sport geht es um miteinander, um Fair-Play. Terim, erweist sich als wahrer Sportsmann. Und davon braucht es heute mehr denn je.   

Hier ein Video von der "Schweigeminute" in Istanbul



Das sagt die Twitter Communitiy gerade zu Fatih Terim:

Dienstag, 17. November 2015

E-Ticket schürt Fanproteste

Oxi! Oxi! Oxi! ist wieder zu hören in Griechenland. Diesmal richtet sich das Nein aber gegen die griechische Regierung und einen Ministerbeschluß der ein elektronisches Ticketverkaufssystem für den Besuch eines Fußballspiels zur Pflicht macht.

Gewalt beschäftigt die griechische Fußballcommunity seit langem. Die Regierungspartei Syriza hatte schon mit einer kompletten Absage aller Fußballspiele die Marschroute vorgegeben (s. Syriza untersagt Fußballspiele). Die Linke Partei setzt auf Repression. Mit der Einführung der Sporting Card zum 1.1.2016 soll ein wichtiger Schritt zur Eindämmung von Gewalt in Stadien folgen. Demnach können nur noch Fans die auch die Sporting Card haben, ein Ticket per elektronischen Zahlsystem erwerben. Ein Ticketerwerb per Bargeld ist komplett ausgeschlossen. Bei einigen Verein wie Olympic Piräus gibt es Fankarten schon seit längerem. Ohne personenbezogene Karte gibt es auch dort schon längst kein Ticket mehr. Nun werden jedoch alle Karten zentral erstellt und auch die landesweiten Daten zentral erfasst.

OXI zur Sporting Card. Erstes Logo der Fanbewegung gegen das neue E-Ticket System in Griechenland

Fangruppen im Protest vereint


Die Sporting Card kostet nur 2 Euro und gilt dann zwei Jahre. Mir der Karte muss der Fan jedoch seine kompletten Daten angeben, zu dem sind biometrische Fotos Pflicht. Fangruppen sehen in der Karte ähnlich zu Projekten in Italien oder der Türkei einen Einschnitt in ihre Rechte. So ziehen bitter verfeindete Fangruppen auf einmal an einem Strang. Schon jetzt werden Spiele boykottiert und wie zuletzt in Thessaloniki Fandemonstrationen durchgeführt. Eine Webseite dokumentiert vereinsübergreifend die Proteste: http://anti-karta.gr/ Auch international gibt es Unterstützung. Schon fast wie gewohnt, die Solidarität von St. Pauli Fans per Transparent im Stadion, doch auch türkische Fußballfans solidarisieren sich und zelebrieren den Schulterschluß an der Ägäis. 


Sehr schlicht in den Verbandsfarben, die neue Fankarte in Griechenland

Stadionkultur verschwindet


Das die komplette Datenkontrolle wie zur Zeit in der Türkei mit dem System der Passolig, zwar zu einem Rückgang der Gewalt in den Stadien führt, ist anhand der Entwicklungen im Nachbarland abzulesen. Doch der Preis ist ein enormer Zuschauerschwund, so dass viele Begegnungen der Süperlig nur noch vor tausend Zuschauern stattfinden. Fankultur wird somit zunichtegemacht. Und während die Gewalt im Rahmen von Fußballstadien abnimmt, nimmt sie außerhalb rabiate Formen an. Der bis heute ungeklärte Anschlag auf den Teambus von Fenerbahce hält dies bitter vor Augen (s. Schüsse auf den Teambus von Fenerbahçe ).
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Touristen müssen draußen bleiben


Ähnlich wie in der Türkei wollen die Fans es jedoch nicht bei Protesten in und vor den Stadien belassen. Der Weg vor ein ordentliches Gericht wird gerade vorbereitet. Falls das neue System sich wie angekündigt durchsetzt, wäre auch Schluß mit Stadionhopping in Griechenland, auch Griechenland Touristen wäre ein Stadionbesuch verwehrt. Denn für Ausländer sieht die neue Regelung nämlich eine gültige Aufenthaltsbescheinigung vor. Besonders erschreckend ist jedoch das auch in Griechenland und einer sogenannten linken Partei, keine Konzepte entwickelt werden die sich pädagogisch dem Problemfeld nähern. 


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Aktuelles zum Kampf der Fans gegen das griechische E-Ticket hier im Twitter Stream: