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Montag, 10. Oktober 2016

Strafe als Investition

Das jemand mit seiner Strafe cool ist gibt es selten und nicht nur damit steht Washington Redskins Reciever DeSean Jackson in den Schlagzeilen. Bei einem Spiel gegen Cleveland Browns band sich der 29-jährige NFLer Polizeiabsperrband um seine Schuhe. Damit wollte er gegen Polizeigewalt demonstrieren. 6076 Dollar Strafe brachte ihm die Aktion nun ein. 


Es ist ein Symbolbild. Die Schuhe von DeSean Jackson. Umwickelt mit gelb-schwarzem Absperrband. Darauf steht: Caution. Genau dieses Band, welches die Polizei nutzt um Orte des Verbrechens vor neugierigen Passanten zu schützen. Und davon gab es in den USA 2016 viele.

DeSean hat sich ganz bewusst auf seine Aktion vorbereitet. Seine Form des Protestes gegen die Zustände in den USA, in denen Polizeigewalt, Gegen-Gewalt und Gewalt unter verschiedensten Gruppen Teile des Alltags geworden sind.  Die plakative Reaktion eines Sportlers auf die Verhältnisse.  Laut ESPN hatte DeSean Jackson zunächst nur vor die aufmerksamkeitserheischende Umgestaltung der Sportschuhe bei Pre-Games oder beim Aufwärmen zu tragen. Doch dann entschied er sich dazu seine Schuhe als Demonstrationsmittel auch während der NFL zu tragen. Premiere beim Match gegen Cleveland Browns.  In einer Erklärung dazu, welche sein Klub veröffentlichte, betonte er: „Heute ist der Tag und der Beginn meines Engagements , sowie meines Beitrages um Teil zu sein an einer Lösung und für den Start eines Dialoges mit dem Ziel das sinnlose Töten von beiden Zivilisten und Polizisten zu stoppen.“ Er wolle seine Popularität als Profi-Sportler nutzen um die Diskussion voranzubringen, heißt es weiter.  Und auch der Verein selbst stellte sich demonstrativ hinter DeSean. Auf der Vereinspage bekundete der Klub öffentlich seinen Respekt für das Engagement seines Spielers.

Markenschutz über alles


Trotz der vereinsinternen Solidarität wird DeSean nun eine Strafe zu zahlen haben. Der Verband fordert 6076 Dollar, denn wie die Spieler aufzulaufen haben liegt unter Kontrolle des Verbandes. Die Marke NFL muss geschützt werden. Kleidung und Gegenstände dürfen ohne Erlaubnis der NFL nicht während Übertragungen und auf dem Feld getragen werden. Diese Regelung betrifft zu meist Marken, mit denen die NFL keinen Vertrag hat, oder wie bei hier nun umgestaltetes Schuhwerk.

So wird DeSean schon mit einer Strafe gerechnet haben, denn das er nun knapp über 6000 Dollar zahlen soll bringt ihn nicht von seinem Standpunkt ab. Die Strafe kommentierte er laut ESPN: „Es ist cool so. Meine Message und das was ich rüberbringen wollte ist mehr Wert als das“. Die Geldstrafe bringe ihm hierbei keine Kopfschmerzen. Doch wird es wohl noch etwas teurer werden. Die Strafe bezieht sich nur auf das Match gegen Cleveland. Am letzten Sonntag war DeSean gegen Baltimore jedoch wieder auf dem Platz unterwegs und zwar mit dem nun auch offiziell geächteten Protestwerkzeug.  


Sport als Plattform



Wie das Verfahren dann im Baltimore-Case ausgeht ist schon jetzt klar. Er wird eine weitere Strafe bekommen.  Wie es im Kampf gegen Polizeigewalt und Gewalt an sich in den USA weitergeht dagegen unklar. Das Sport hingegen eine wirksame Plattform für Proteste gegen die gesellschaftliche Entwicklung in den USA  ist, hatte vor DeSean schon Colin Kaepernick bewiesen. DeSean führt das fort was Colin Kaepernick mit seinem demonstrativen Sitzenbleiben beim Abspielen der Nationalhymne anstoss. Da können auch Strafen nichts ändern. Diese können die Profis locker bezahlen und die nächste Aktion wird folgen, denn vielen Sportlern ist die Entwicklung in den USA zuwider. Doch nicht jede Aktion wird so spektakulär sein und so wahrgenommen werden, wie die plakativen Aktionen der jetzigen Protagonisten. Das Kapernick und DeSean aber auch über Aktion hinaus aktiv bleiben wollen, zeigen sie im Nachhall ihrer Polit-Demos. Kaepernick soll schon 1 Million Dollar gesammelt haben, die antirassitischer Arbeit zu Gute kommen sollen und DeSean kündigte gegenüber ESPN an, dass er neben seiner Sportkarriere nun auch Seminare und außerschulische Programme initiieren und durchführen wolle. Da werden dann wohl auch die Schuhe noch einmal ihren Auftritt bekommen.

Montag, 1. August 2016

Twitter Angriff auf Sport-TV

Internet-Streams von Piraten und Periscope Usern sind der herkömmlichen TV-Sportberichterstattung ein Dorn im Auge. So verbreiten sie zumeist geschütztes Material illegal und bringen damit die Broadcaster um ihre Pfründe. Nun startet Twitter mit Sport-TV Live eingebettet in seinem sozialen Medium den nächsten Angriff auf die klassischen Sender.

Schon vor Monaten hat sich Twitter für 10 Millionen Dollar die Übertragungsrechte einiger Donnerstagsabend Spiele der NFL gesichert. Nun folgen Spiele im Baseball (MLB), im Hockey (NHL) und der Basketball-NBA. So schafft sich Twitter ein Standbein bei den „Big Four“ genannten Top-Ligen der USA. In sozialen Medien wird zudem gemunkelt, das Twitter mit einer eigenen Sportshow aufwarten wird. „The Rally“ soll die Show heißen, die aktuelle News auf Twitter per Bewegtbild in Scene setzen soll. Zuerst nutzbar wohl nur für UserInnen in den USA selbst. Das Twitter dabei, quasi nebenbei, noch Kooperationen mit klassischen Broadcastern wie Bloomberg und CBS News angekündigt hat, unterstreicht die Entwicklung hin zu einem News und Unterhaltungsallrounder in Echtzeit, der sich längst mit der Einbindung von Videos und Live-Stream für jederman durch Periscope, von den Zwängen der 140 Zeichen-Schwelle eines Tweets emanzipiert hat.


Twitter fliegt auf Sportberichterstattung

Wimbledon als Test



Wie Sport-Live auf Twitter aussieht, davon konnten sich auch die europäischen UserInnnen ein Bild verschaffen. Mit der Übertragung aus Wimbledon letzten Monat wurde der Anfang gemacht. Unter  https://twitter.com/i/live/750261221098594304 wurden rund um die Spiele auf den Computer, Tablet oder Handy live gestreamt. Ergänzt durch aktuelle Tweets der Community. Doch es fehlten die Spiele selbst, und so gilt die Wimbledon Berichterstattung von Twitter wohl auch eher als Test für kommenden Events, wenn der Ball tatsächlich Live bei Twitter getreten, geschlagen und gedunkt wird. Doch auch schon bei dem Test war mit der Einbindung der Echtzeit-Tweets erkennbar, das der Konzern auch bei kommenden Produkten auf ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal zurückgreifeen kann, welches herkömmliche Anbieter, durch redaktionelle Einbindung von Tweets und Facebook-Nachrichten zu kompensieren versuchen. Doch auch hier gilt, dass das Original das besser hinbekommt, als der Kopierer.


Inwieweit dies die Aktionäre zufrieden stellen wird, die weiterhin auf Gewinnen hoffen bleibt abzuwarten. So korrigierte der Konzern seine Umsatzprognose nach schwachem Abschluss im zweiten Quartal nun nach unten. Die Aktie pendelt 2016 weiterhin in einem Allzeittief zwischen 12 und 16 Euro. Doch zu mindestens bei der Zahl der Aktiven UserInnen konnte Twitter punkten. 313 Millionen sollen es nunmehr sein. Und man muss kein Orakel sein, um einen weiteren Anstieg der UserInnen Zahlen im dritten und vierten Quartal zu erwarten, auch aufgrund der nun kommenden Sportberichterstattung.  Doch ob das reichen wird um den Mikro-Blogging Dienst in die schwarzen Zahlen zu bringen?

Sonntag, 13. März 2016

Wer tritt in Mannings (riesige) Fußstapfen

Die wohl spannendste Frage der NFL Off-Season ist, wer ersetzt Peyton Manning als Quarterback der Denver Broncos. Mit Brock Osweiler wähnten die Broncos den Nachfolger bereits in den eigenen Reihen, doch Osweiler hatte anderes im Sinn. Der 25-jährige unterschrieb am Mittwochabend (9. März 2016) einen 72 Millionen Dollar Mega-Vertrag bei den Houstan Texans.

Dem im Jahr 2012 von den Broncos gedrafteten Osweiler waren die Fußstapfen von Manning wahrscheinlich einfach zu groß und auch das Angebot der Texans soll besser als das der Broncos gewesen sein. Für Osweiler wird es der richtige Schritt gewesen sein, wäre er in Denver doch ständig mit seinem Vorgänger Manning verglichen worden. Zudem wäre Osweiler nicht, wie einem neuen Quarterback ein gewisse Eingewöhnungszeit von den Medien und Fans gewährt worden, da er schon seit Jahren zum Kader der Broncos gehört.


Die Frage bleibt also, wer traut es sich zu Peyton Manning zu ersetzten und wer ist überhaupt zu haben für die Broncos. Dass der am Freitag verpflichtete Mark Sanchez nur der Ersatz vom abgewanderten Osweiler ist, dürfe  klar sein. Zwar ist Sanchez ein guter Quarterback, doch nach seiner Verletzung an der Wurfschulter im Jahr 2013 fand er nie zu seiner alten Form zurück. Die Broncos holten somit zwar mit Sanchez einen erfahrenen Back-Up Quarterback, doch ein weiterer wird folgen. So verkündete auch John Elway (Vize-Präsident der Broncos) in Bezug auf den Sanchez Transfer: "This is the 1st step in our process."

Mit Robert Griffin III, Jonny Manziel und Colin Kaepernick befinden sich eine Reihe interessanter Spieler auf dem Markt, welche das Potenzial zum Superstar haben. Doch bei allen käme eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Broncos einem Hollywood-Movie gleich.

Robert Griffin III ist das  Ausnahmetalent, was nach einer starken ersten NFL-Saison und einer darauf folgenden schweren Knieverletzung nicht mehr an alte Stärke anknüpfen kann und verzweifelt den Anschluss sucht.

Jonny Manziel eilt der Ruf des Rüpels voraus. Der Heisman Trophy Sieger von 2012 wurde auf Grund seines Jahrhunderttalents früh "Jonny Football" gerufen. Doch Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich nah beieinander. So auch bei Manziel. Alkoholeskapaden mit anschließender Entziehungskur, lassen sich nur schwer mit dem Profisport vereinbaren. Sollten die Broncos jedoch diesen Jungen unter Kontrolle bekommen, könnten sie gemeinsam Geschichte schreiben, doch wie gesagt, dass würde eher an Hollywood erinnern.

Die realistischste der drei Optionen ist Colin Kaepernick. Der 28-jährige hat über Jahre bewiesen, dass er NFL kann. Im letzten Jahr folgte der erste Einbruch in seiner Kariere, doch das ist vielleicht nur das Zeichen, dass es Zeit ist für einen Wechsel. Oft ist es schwierig für einen Quarterback bei seinem Heimatverein (der Verein von dem sie gedraftet wurden) den ganz großen Durchbruch zu schaffen. Daher erscheint der Transfer von Kaepernick zu Denver genaus so sinnvoll, wie der Wechsel von Osweiler weg aus Denver.

Vielleicht überraschen uns die Verantwortlichen des NFL-Champions auch und zaubern jemand völlig anderen aus dem Hut. Bis dahin kann weiter spekuliert werden.


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tumds.blogspot.de - 6 September 2015, Sonntag