Donnerstag, 7. Januar 2016

Das Ekel Foul des Jahres hat Nachspiel

Kurz vor Jahresende machte der Amateurfussballer Mehmet Değirmenci auf sich aufmerksam. Im Spiel der 1. Türkischen Amateurliga zwischen Dallıcaspor und Sanayispor trat er einem am Boden liegenden Gegenspiel gezielt an den Kopf und sorgte für landesweite Empörung.

Tritt gegen den Kopf (Screenshot) 
Dem groben Foul von Değirmenci ging ein Angriff von Dallıcaspor voraus. Kayhan Karakaş führte den Ball und drang in den Strafraum von Sanayispor ein. Dort verteidigte Değirmenci, der zuerst den Gegenspieler blockte und somit aus dem Strafraum drängte. Beim Rückzug des Stürmers ging Değirmenci von hinten in die Beine des Gegenspielers. Der Schiedsrichter reagierte sofort und bestrafte Değirmenci mit der roten Karte. Değirmenci reagierte ebenso sofort, drehte sich um und trat dem am Boden liegenden Gegenspieler mit voller Wucht gegen den Kopf. So als ob er einen Ball treten würde. Dies alles dokumentiert ein Video welches von der Tribüne aufgenommen wurde und im Internet schnell die Runde machte.


Video von der Spielszene in dessen Folge Değirmenci zutrat 

 

„Ich würde wieder zutreten“


Zügig die Reaktion des Verbandes. Der 31 jährige Fußballer wurde für zwei Jahre vom Fußballsport suspendiert, im Anschluss an die Suspendierung folgt eine Spielsperre von 21 Pflichtspielen. Doch Değirmenci verteidigt sich skurril. Gegenüber dem Internet-Portal mynet.com kündigte der Spieler an auch in Zukunft wieder so zu Handeln, da der groben Unsportlichkeit von ihm eine Beleidigung seiner Mutter durch Karakaş vorausgegangen sei.  
„Während einer körperbetonten Spielposition hat der Gegenspieler meine Mutter beschimpft. Als ich dann die rote Karte sah habe ich zugetreten. Wenn die selbe Situation noch einmal stattfinden würde, würde ich wieder zutreten. Hätten die Beschimpfungen mir gegolten, gäbe es kein Problem, aber weil es um meine Familie ging habe ich zugetreten“ wird Değirmenci zitiert. Wegen der Beschimpfungen will er zudem vor ein ordentliches Gericht ziehen. Dort wird der Fall wohl sowieso landen, denn auch Karakaş hat diesen Weg eingeschlagen. Beleidigungen gegenüber der Mutter seines Gegenspielers, soll es nicht gegeben haben. Linienrichter und Schiedsrichter seien zudem nah am Geschehen gewesen und haben diesbezüglich auch nichts notiert.  Der hauptberufliche Lehrer wurde im Anschluß an die Atacke krankgeschrieben und hat Anzeige beim zuständigen Staatsanwalt gestellt, der wiederum Untersuchungen eingeleitet hat. Dabei werden sowohl das Video, als auch die Äußerungen von Değirmenci gegenüber der Presse eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass die Strafe des Verbandes Değirmenci nicht wirklich tangiert. So wollte der Amateurfußballer eh mit 32 Jahren, dann auch gänzlich mit dem Fußballsport aufhören.