Kurz vor Jahresende machte
der Amateurfussballer Mehmet
Değirmenci auf sich aufmerksam. Im Spiel der 1. Türkischen Amateurliga zwischen
Dallıcaspor und Sanayispor trat er einem am Boden liegenden Gegenspiel gezielt
an den Kopf und sorgte für landesweite Empörung.
Tritt gegen den Kopf (Screenshot) |
Dem groben Foul von Değirmenci ging ein Angriff von Dallıcaspor voraus. Kayhan Karakaş führte den Ball und
drang in den Strafraum von Sanayispor ein. Dort verteidigte Değirmenci, der
zuerst den Gegenspieler blockte und somit aus dem Strafraum drängte. Beim
Rückzug des Stürmers ging Değirmenci von hinten in die Beine des Gegenspielers.
Der Schiedsrichter reagierte sofort und bestrafte Değirmenci mit der roten
Karte. Değirmenci reagierte ebenso sofort, drehte sich um und trat dem am
Boden liegenden Gegenspieler mit voller Wucht gegen den Kopf. So als ob er
einen Ball treten würde. Dies alles dokumentiert ein Video welches von der
Tribüne aufgenommen wurde und im Internet schnell die Runde machte.
Video von der Spielszene in dessen Folge Değirmenci zutrat
„Ich würde wieder zutreten“
Zügig die Reaktion des Verbandes. Der 31 jährige Fußballer wurde für zwei
Jahre vom Fußballsport suspendiert, im Anschluss an die Suspendierung folgt
eine Spielsperre von 21 Pflichtspielen. Doch Değirmenci verteidigt sich
skurril. Gegenüber dem Internet-Portal mynet.com kündigte der Spieler an auch
in Zukunft wieder so zu Handeln, da der groben Unsportlichkeit von ihm eine
Beleidigung seiner Mutter durch Karakaş vorausgegangen sei.
„Während einer körperbetonten Spielposition hat der Gegenspieler meine
Mutter beschimpft. Als ich dann die rote Karte sah habe ich zugetreten. Wenn
die selbe Situation noch einmal stattfinden würde, würde ich wieder zutreten.
Hätten die Beschimpfungen mir gegolten, gäbe es kein Problem, aber weil es um
meine Familie ging habe ich zugetreten“ wird Değirmenci zitiert. Wegen der
Beschimpfungen will er zudem vor ein ordentliches Gericht ziehen. Dort wird der
Fall wohl sowieso landen, denn auch Karakaş hat diesen Weg eingeschlagen. Beleidigungen gegenüber
der Mutter seines Gegenspielers, soll es nicht gegeben haben. Linienrichter und
Schiedsrichter seien zudem nah am Geschehen gewesen und haben diesbezüglich
auch nichts notiert. Der hauptberufliche
Lehrer wurde im Anschluß an die Atacke krankgeschrieben und hat Anzeige beim
zuständigen Staatsanwalt gestellt, der wiederum Untersuchungen eingeleitet hat.
Dabei werden sowohl das Video, als auch die Äußerungen von Değirmenci
gegenüber der Presse eine Rolle spielen. Hinzu kommt, dass die Strafe des
Verbandes Değirmenci nicht wirklich tangiert. So wollte der Amateurfußballer eh mit 32 Jahren, dann auch gänzlich mit dem Fußballsport aufhören.