Laut der in London
ansässigen Organisation Syrische
Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat
die Terrorbande „ISIS“ einmal mehr den Fußball im Visier. Aktuell soll der
Schiedsrichter beim Fußball verboten werden, zu mindestens in der Provinz Deir ez-Zor.
Die
Terrorbande „Isis“ meldet sich permanent mit brutalen und dem Mittelalter
anmutenden Aktionen und brennt sich somit in das kollektive Gedächtnis der
Menschheit. Antriebspunkt ist neben dem religiösem Fundamentalismus, auch eine
Westphobie. Der Westen wird verachtet und ist an allem Schuld. Der Westen wird
als alles umspannende homogene Gruppe gesehen, die die Welt geheim und offen
regiert. Das die Waffen, Transportmittel, Kommunikationsmittel der Gruppe fast
allesamt aus dem Westen stammen ist dabei ein Nebenwiderspruch, den nur
Außenstehende thematisieren. Der Glauben ist der Kitt der Zusammenhält. Und
„Glauben“ sagte schon mein Deutschlehrer in der Schule, bedeutet „Nicht
Wissen“. „Isis“ ist somit ein blutiger Vertreter des Zeitalters des
Postfaktismus.
Wäre diese Linie auf einem Sportplatz in Der ez-Zor in Syrien, würde sie keine Schiedsrichter mehr zu Sicht bekommen. |
Qisās statt Schiedsrichter
Nun hat „Isis“
in der Provinz Deir ez-Zor im Osten
Syriens die Schiedsrichter verboten. Die bizarre Begründung: Der Schiedsrichter
würde Entscheidungen aufgrund Regelungen der FIFA fällen und sie stehen damit
in Widerspruch zu den Regelungen Gottes. Deshalb soll es in Deir ez-Zor ab sofort nur noch Spiele ohne
Schiedsrichter geben. Anstatt der Schiedsrichter soll nun das Qisās-System
gelten. Qisās ist ein Teil des islamischen Rechtssystems Scharia und steht für
ein Vergeltungsrecht. Es entstand aus den Formen der weitverbreitenden
Blutrache und stützt sich auf den Koran.
So skurril das aktuelle „ISIS“ Verbot auch wirkt, es ist bemerkenswert.
Hat zuletzt „ISIS“ gegen Fußball eine ganz andere Vorgehensweise zur
Schau getragen. In der „ISIS“ Hauptstadt Rakka
wurde Fußball schon vor zwei Jahren verboten.
Und erst im Juli dieses
Jahres wurden vier Fußballer im Norden der Stadt enthauptet. Im Mai dieses
Jahres killten „ISIS“-Fanatiker in Bagdad 13 Real Madrid Fans, in dem sie
wahllos in ein Café voll mit Fußballfans schossen. Im März sprengte sich ein
Selbstmordattentäter in der Nähe von Bagdad im Anschluss an ein Fußballspiel in
die Luft. Über 70 Menschen starben dabei. Denn für „ISIS“ gilt Fußball per se
als unislamisch, daher ist die neue Regelung in der Gegend um Deir ez-Zor beachtenswert, da
sie zu mindestens Fußball zulässt, wenn auch nicht mehr unter Fifa-Regeln,
sondern unter Scharia-Regeln.