Während die Europäer gespannt auf
den EM-Auftakt am 10. Juni 2016 in Paris warten, können sich die Fußballfans auf
der anderen Seite des Atlantiks schon eine Woche früher über den Start der Copa
America freuen. Am 3. Juni eröffnet der Gastgeber USA gegen Kolumbien das
Turnier. Gastgeber USA? Ja, richtig gelesen. Anlässlich des 100-jährigen
Bestehens des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL findet die Copa
erstmals außerhalb Südamerikas statt.
Turnusgemäß hätte erst im Jahr
2019 die nächste Copa America stattgefunden, doch um den runden Geburtstag
standesgemäß zu feiern, beschloss der CONMEBOL eine Sonderausgabe zu
veranstalten. Sehr zur Freude aller Fußballfans in Nord- und Südamerika, denn
neben dem ungewöhnlichen Austragungsort bietet die Sonderausgabe Copa America
2016 weitere Neuerrungen. So ist es zwar seit 1993 zur Gewohnheit geworden,
dass ein oder zwei Gastmannschaften des nord- und mittelamerikanischen
Verbandes CONCACAF an der Copa teilnehmen, - auch Japan wurde 1999 schon ein
Mal eingeladen - aber in diesem Jahr sind neben dem Gastgeber USA noch fünf
weitere CONCACAF-Mannschaften dabei. Costa Rica, Haiti, Jamaika, Mexico und
Panama komplettieren das Teilnehmerfeld. Somit gehen erstmals in der Geschichte
16 Mannschaften auf die Jagd nach dem Titel.
Ob es diesmal auch den ersten
nicht südamerikanischen Champion geben wird, bleibt abzuwarten. Mexico - mit zwei Finalteilnahmen die
erfolgsreichste Gastmannschaft - könnte den Südamerikaner noch am ehesten die
Show stehlen. Die Debütanten Haiti und Panama und auch Jamaika (eine Teilnahme) gehen als krasse
Außenseiter ins Turnier. Costa Rica geht in seine fünfte Copa, ist bisher
jedoch noch nicht über das Viertelfinale hinausgekommen. Bleiben noch die von
Jürgen Klinsmann trainierten US-Boys (drei Teilnahmen). Sicherlich hat der US-Fußball in den
vergangenen Jahren enorm zugelegt, aber schon eine Wiederholung des Wunders von
1995, als die USA bis ins Halbfinale einzogen, wäre eine kleine Sensation für
den Gastgeber. Wer Klinsmann kennt, weiß, dass er genau solche Momente
liebt. Seine Jungs zeigen sich jedenfalls in entsprechender Form. Die
Testspiele gegen Puerto Rico und Ecuador gewann die US-Elf souverän.
Turnierfavoriten sind aber
andere. Argentinien und Brasilien sind hier immer an erster Stelle zu nennen.
Wobei die Brasilianer zuletzt enttäuschten. Seit ihrem Triumph 2007 haben sie
das Halbfinale nicht mehr erreicht. In den letzten Jahren haben der
wiedererstarkte Copa-Rekordchampion Uruguay (15 Titel) und der von Bayern-Star
Arturo Vidal angetriebene Titelverteidiger Chile den Etablierten die Plätze streitig gemacht. Paraguay und Peru haben ebenfalls mit regelmäßigen Halbfinalteilnahmen das gewohnte
Bild durcheinander gewirbelt.
Wer bei der Jagd auf den
Jubiläumstitel der Copa America live dabei sein möchte, kann alle Spiele im
Live-Stream bei ran.de schauen.