Screenshot: Blick auf die Antalya-Arena und die Solarzellen auf dem Dach |
Neue Heimat für Antalyaspor
Nutzniesser ist nun vornehmlich Antalyaspor. Passend dazu die Farben der Sitzschalen. Rot-Weiß wie Antalyaspor strahlt der neue Fußballtempel. Das Stadion ist eng und steil gebaut. Angelehnt an die Steilen Tribünen in antiken Arenen.Das kann bei ausverkauften Haus auch stimmungsmäßig interessant werden. Ob dies bei der Eröffnung heute Abend (20 Uhr Ortszeit) erreicht werden kann scheint fraglich. Der Ticket-Verkauf über das elektronische Ticketsystem Passolig läuft nur schleppend. Über 20.000 Zuschauer sollten beim Auftritt von Beşiktaş dann doch zusammenkommen. Das wäre dann immerhin eine Auslastung von ca.70% bei einer Kapazität von 33.032 Zuschauern. Den großen sportlichen Auftritt dürfte der Arena dann mit der Austragung des türkischen Pokalendspiels am 25. Mai 2016 beschert werden. Dann ohne Passolig und wahrscheinlich vollen Rängen.
Streitpunkte
Auch mit Abschluß der Bauarbeiten verstummt die Kritik nicht, dabei stehen nicht nur die politischen Wirren im Rahmen der Bauplanung und Durchführung unter Kritik. Denn Antalya ist nicht nur Tourismus-Hochburg, sondern auch besonders im Winter Fußball-Hotspot. Un kaum einem anderen Platz der Welt geben sich so viele Fußballteami beim Winter Trainingscamp die Klinke in die Hand. Mit einem dementsprechend nach internationalen Standards ausgerichteten Stadion könnte Antalya sich noch mehr in Szene setzen. Doch die Kapazität der neuen Arena reicht noch nicht einmal für die Mindestkriterien der UEFA. Weiterer Kritikpunkt ist der Standort. Im Gegensatz zum weltweiten Trend Fußball-Arenen aus den Stadtzentren an die Peripherie zu versetzen, wurde hier im Zentrum der Stadt der neue Sporttempel errichtet. Eine Verstärkung des bestehenden Verkehrschaos befürchten die Kritiker. Die Fans hingen freut dies, so entwickeln Stadien in Stadtzentren doch auch durch die Anbindung an Wohn- und Geschäftsviertel, also dem Leben in einer Stadt, eine gänzlich andere Athmosphäre, als die Satelliten auf der Wiese. Zudem wird die ad-hoc Eröffnung in Frage gestellt. Das Stadion sei ungenügend fertiggestellt, so habe der Sitzeinbauer in quasi letzter Minute den Einsatz der Sitzschalen vollzogen, jedoch die einheitliche Farbgebung in der Hektik vernachlässigt. Außerdem wäre ein adäquater Test auf dem neuen Belag für das Team nötig gewesen. Nun wird live bei der Premiere getestet. Gewünscht wäre hier eine geplante Eröffnung mit Vorlauf für Team und Verein, so daß mit einem internationalen Gast eine echte Eröffnungsfeier hätte geplant werden können. Nicht unter ferner liefen im aktuellen Spielbetrieb und in Konkurrenz zu DEM DERBY Fenerbahce – Galatasaray.
Athmosphäre siegt
Bei all der Kritik gerät eine Besonderheit schnell außer Sicht. Die Antalya-Arena produziert ihren eigenen Strom. Mit den 1.4 Megawatt Solarzellen auf 12.000 Quadratmetern der Dachoberfläche wird nicht nur an einem Tag soviel Energie erzeugt wie das Stadion in einem Monat verbraucht, es ist auch mit einer Leistung von 7200 kw pro Stunde der Sportkomplex, der am meisten Strom produziert, weltweit. So lassen sich beim Fußball in Antalya neben Liga oder Groundhopper Punkten ab jetzt auch CO2- Punkte sammeln.
Info-Video zum Stadion Antalya-Arena