Nicht wundern, wenn in
Berlin die nächsten Tage bunte und laute Fans durch die Straßen ziehen. Am Wochenende steht in
der Berliner Arena das Final Four der Basketball Euroleague an. Mit dabei sind ZSKA
Moskau und Lok Kuban Krasnodar aus Russland, Laboral Kutxa aus Spanien sowie Fenerbahçe aus der Türkei. Start der Finalrunde ist am Freitag um 18 Uhr, das
Finale wird am Pfingstsonntag um 20 Uhr angepfiffen.
Der wichtigste europäische
Basketball Wettbewerb wird seit dem Jahr 2000 ausgetragen und wie auch schon im
letzten Berliner-Finale 2009 ist ZSKA Moskau erneut dabei. Damals schafften es
die Moskauer zwar ins Berliner Finale, mussten sich dann aber gegen Panathinaikos Athen mit dem zweiten
Platz zufrieden geben. ZSKA Moskau spielt jedoch seit Jahren eine prominente
Rolle im Wettbewerb und zählt als Final-Four Abonnement. In den letzten 14
Jahren, waren sie gleich 13 mal in der Endrunde, zuletzt fünf mal in Folge. Dabei
konnten sie vier Finalspiele austragen und zweimal den Cup gewinnen. Zuletzt 2008.
So geht ZSKA Moskau als routinierter Favorit in die Berliner Finalrunde, zudem
die große Konkurrenz der letzten Jahre von Real Madrid, Maccabi Tel Aviv und
den griechischen Klubs Olympiakos und Panathinaikos fehlt. Zudem kann das Team
auch auf Unterstützung aus der Halle zähen, die deutsch-russische Community
Berlins hat sich angesagt.
Heimspiel für Fenerbahçe
Mit dabei ist hingegen nun
schon zum zweiten Mal in Folge Fenerbahçe und die Istanbuler werden in Berlin
einen Heimvorteil genießen. Zudem bekommen die zahlreichen Berliner
Fenerbahce-Fans Unterstützung. Auf den Berliner Flughäfen waren die
Vereinsfarben dunkelblau-gelb der Kanierenvögel genannten Istanbuler
unübersehbare Farbtupfer. Doch nicht nur die Unterstützung der Fans lässt den
Klub auf den großen Coup hoffen. Noch nie hat ein türkisches Team den Titel
geholt geschweige es bis in das Finalspiel geschafft. Doch das soll nun nachgeholt
werden. Garant dessen soll Meistertrainer Zeljko Obradovic sein. Zum 15. Mal
steht Obradovic in der Finalrunde. Den europäischen Titel hat schon er 8 mal
gewonnen. Falls ihm das am Sonntag erneut gelingen sollte, wird nicht nur die Kanzone am Alexanderplatz, sondern auch der Ku´ damm am Sonntagabend zur Partymeile.
— Fenerbahçe SK (@Fenerbahce) 11. Mai 2016
Fenerbahce-Team wird von Fans am Flughafen Tegel empfangen
Die Außenseiter
Das die Teams von Laboral
Kutxa und Krasnodar dabei sind, gilt als Überraschung. Laboral Kutxa, das
ständig den Namen wechselnde Team, aus dem spanischen Vitoria, hat zwar schon 5
mal in den Final-Four gestanden, es bis jetzt aber noch nie in das Endspiel
geschafft. Ob es mit dem neuen Namen klappt? Qualifizieren müsste sich das Team
mit einem Sieg über Fenerbahce/Obradovic.
Für Lok Kuban Krasnodar ist
es, sogar das erste mal überhaupt das man in den Finalspielen dabei ist und
dann geht es heute gleich im Start gegen den Favoriten Moskau im ersten
inner-russischen Duell der Final-Four Geschichte.
Russisch-türkisches Finale?
Das das Finale
Moskau-Istanbul heißt glauben auch die Wettbüros. Als Hauptkandidat auf den
Titel gilt hier Moskau (durchschnittliche Quote von 2,0) vor Fener (2,8),
während ein Sieg des spanischen Klubs mit 7,0 gehandelt wird. Bei einem
Turniersieg von Krasnador sind sogar Traumqouten von 9.0 drin.
Ein Endspiel zwischen Moskau
und Istanbul würde jedoch nicht nur für sportliche Brisanz sorgen, seit dem Abschuß
einer russischen Militärmaschine über Syrien im November 2015 befinden sich
beide Länder in einer Art kalten Krieg, der zuletzt auch immer wieder
sportliche Veranstaltungen in Mitleidenschaft gezogen hat. Bleibt zu Hoffen,
das Fans und Funktionäre beider Klubs dies im Blick haben und das womögliche Finalspiel beider Teams sportlich fair über die Bühne geht. Aber vielleicht kommt alles ja ganz anders als zu erwarten ist.
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tumds.blogspot.de - 2 Dezember 2015, Mittwoch