Die wohl spannendste Frage der NFL Off-Season ist, wer
ersetzt Peyton Manning als Quarterback der Denver Broncos. Mit Brock Osweiler wähnten die Broncos den Nachfolger bereits in den eigenen Reihen, doch Osweiler hatte
anderes im Sinn. Der 25-jährige unterschrieb am Mittwochabend (9. März 2016)
einen 72 Millionen Dollar Mega-Vertrag bei den Houstan Texans.
Dem im Jahr 2012 von den Broncos gedrafteten Osweiler waren
die Fußstapfen von Manning wahrscheinlich einfach zu groß und auch das Angebot
der Texans soll besser als das der Broncos gewesen sein. Für Osweiler wird es
der richtige Schritt gewesen sein, wäre er in Denver doch ständig mit seinem
Vorgänger Manning verglichen worden. Zudem wäre Osweiler nicht, wie einem neuen
Quarterback ein gewisse Eingewöhnungszeit von den Medien und Fans gewährt
worden, da er schon seit Jahren zum Kader der Broncos gehört.
Die Frage bleibt also, wer traut es sich zu Peyton Manning
zu ersetzten und wer ist überhaupt zu haben für die Broncos. Dass der am Freitag
verpflichtete Mark Sanchez nur der Ersatz vom abgewanderten Osweiler ist,
dürfe klar sein. Zwar ist Sanchez ein
guter Quarterback, doch nach seiner Verletzung an der Wurfschulter im Jahr 2013
fand er nie zu seiner alten Form zurück. Die Broncos holten somit zwar mit Sanchez einen
erfahrenen Back-Up Quarterback, doch ein weiterer wird folgen. So verkündete
auch John Elway (Vize-Präsident der Broncos) in Bezug auf den Sanchez Transfer:
"This is the 1st step in our process."
Mit Robert Griffin III, Jonny Manziel und Colin Kaepernick befinden
sich eine Reihe interessanter Spieler auf dem Markt, welche das Potenzial zum
Superstar haben. Doch bei allen käme eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den
Broncos einem Hollywood-Movie gleich.
Robert Griffin III ist das Ausnahmetalent, was nach einer starken ersten
NFL-Saison und einer darauf folgenden schweren Knieverletzung nicht mehr an
alte Stärke anknüpfen kann und verzweifelt den Anschluss sucht.
Jonny Manziel eilt der Ruf des Rüpels voraus. Der Heisman
Trophy Sieger von 2012 wurde auf Grund seines Jahrhunderttalents früh
"Jonny Football" gerufen. Doch Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich
nah beieinander. So auch bei Manziel. Alkoholeskapaden mit anschließender
Entziehungskur, lassen sich nur schwer mit dem Profisport vereinbaren. Sollten die Broncos jedoch diesen Jungen unter Kontrolle bekommen, könnten sie
gemeinsam Geschichte schreiben, doch wie gesagt, dass würde eher an Hollywood
erinnern.
Die realistischste der drei Optionen ist Colin Kaepernick.
Der 28-jährige hat über Jahre bewiesen, dass er NFL kann. Im letzten Jahr
folgte der erste Einbruch in seiner Kariere, doch das ist vielleicht nur das
Zeichen, dass es Zeit ist für einen Wechsel. Oft ist es schwierig für einen Quarterback bei seinem Heimatverein (der Verein von dem sie gedraftet wurden)
den ganz großen Durchbruch zu schaffen. Daher erscheint der Transfer von
Kaepernick zu Denver genaus so sinnvoll, wie der Wechsel von Osweiler weg aus
Denver.
Vielleicht überraschen uns die Verantwortlichen des
NFL-Champions auch und zaubern jemand völlig anderen aus dem Hut. Bis dahin kann
weiter spekuliert werden.
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