Knapp eine Woche ist es her, das beim letzten
Hinrundenspiel der russischen Premjer Liga zwischen Spartak Moskau und Krylia Sovetov Samara die Gastgeber 1:0 gewonnen haben. Doch von dem Ergebnis redet heute
niemand mehr. Vor Spielbeginn haben Fans von Spartak Moskau türkische Fahnen im
Stadion verbrannt. Damit wurde die Kriegsstimmung zwischen beiden Ländern, die
seit dem Abschuß eines russischen Kriegsflugzeuges durch das türkische Militär
herrscht weiter angefeuert. Nach nur sechs Tagen hat der russische Fußball-Verband
nun eine Strafe wegen rassistischen und Hassäußerungen gegenüber Spartak Moskau
verhängt.
Spartak Fans mit brennenden und noch nicht brennenden türkischen Fahnen im Stadion (Screenshot) |
Die türkisch-russischen Beziehungen sind in
kürzester Zeit eriiert. Nach dem Abschuß des russischen Kampfjets über Syrien
wird in beiden Ländern fleißig an einer Verschärfung des Konfliktes gearbeitet.
Embargos, Medienkampagnen, gegenseitige harsche Anschuldigungen finden dabei
auch ihren Widerhall in der Bevölkerung. In beiden Ländern häufen sich
rassistische Aktionen gegen Angehörige des jeweils anderen Landes. Und wie
immer treibt der Rassismus seine tragisch-komischen Blüten. Wie bei der Aktion
eines Türken aus Antalya, der sich verleitet von der Kriegspropaganda dazu
entschließ sich von seiner 5 jährigen Ehepartnerin zu trennen. Grund: Sie ist
Russin.
Fette Schlagzeilen in türkischer Presse
In einer Zeit in der die Kriegspropaganda alle
erfasst zu haben scheint. Spielt der Sport eine wichtige Rolle. Das werden auch
die Fans von Spartak Moskau gewusst haben, die mit ihrer Aktion einen
internationalen Nachhall provozierten. Die ganze Woche über berichteten
türkischsprachige Medien. Zuerst in fetten Schlagzeilen über die Fahnenverbrennung.
Dann das es noch keine Strafe gab, oder darüber das die UEFA nicht eingreifen
wird, da dies Sache der Landesverbände sei. Die nun nach einer Woche ausgesprochene
Strafe wird zwar auch in den Medien kolportiert, doch nicht annähernd in der Breite
wie das vorherige verbrennen der Fahne.
Live on Tape: Spartak Moskau Fans verbrennen türkische Flaggen im Stadion
Verband reagiert zügig
Dabei gibt die schnelle Reaktion des russischen
Verbandes Anlass zu Hoffnung. Auch wenn die Strafe mit 100.000 Rubel (1311
Euro) nicht besonders hoch ausgefallen ist, ist sie jedoch ein Zeichen, dass
der Verband so etwas nicht dulden will. Damit setzt der Verband indirekt auch
ein Zeichen gegen den Mainstream der Kriegs- und Hasspropagandisten. Und das
ist bemerkenswert.
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Hier zum kompletten Artikeltumds.blogspot.de - 2 Dezember 2015, Mittwoch
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