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Donnerstag, 12. November 2015

Fußballverband verbietet Kopfbälle

Der US-amerikanische Fußballverband "US Soccer" hat diese Woche angekündigt gravierende Beschränkungen des Kopfballspiels im Jugendfußball einzuführen. Auslöser war sowohl eine landesweite Diskussion über Gehirnerschütterungen im Sport im allgemeinen, als auch eine Sammelklage von Spielern und Eltern gegen die Fußballverbände vor dem US-Bezirksgerichts in Kalifornien.

Die neuen Verbandsregeln unter dem Titel "Player Safety Campaign" sollen das Kopfballspiel sowohl im Training, als auch im Spielbetrieb bis zu einer Altersklasse von 10 Jahren komplett verbieten. Jugendlichen zwischen 11-13 wird außerhalb des Trainings der Kopfeinsatz ebenfalls untersagt. Damit soll Kopfverletzungen von SpielerInnen vorgebeugt werden. Hintergrund: Die Kläger berufen sich auf Zahlen, denen zu Folge die Anzahl der lebensgefährlichen Gehirnerschütterungen im Highschool Fußball im Jahr  2010 bei 50.000 gelegen haben soll. Mehr als beim Basketball, Basketball, Softball und Ringen zusammen. Doch andere Studien liefern andere Zahlen und Schlüsse. Demnach sei Fußball bei Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen zwar auffällig. Aber Kopfstöße seien nicht der Hauptgrund für diese Verletzungen. So schlußfolgerte Sarah K. Fields von der Universität von Colorado, anhand ihrer Studie: "Wenn wir die Regeln durchzusetzen und Player-to-Player Kontakt minimieren, könnte das 60% der Gehirnerschütterungen verringern, ebenso würde das andere Verletzungen reduzieren".

Laut US Soccer werden zudem neue Regelungen für Ein- und Auswechslungen gelten. Während medizinischer Behandlungen und Tests aufgrund einer Kopfverletzung im Spielverlauf sollen temporäre Einwechslungen ähnlich wie im Rugby möglich gemacht werden. Des weiteren sollen Ausbildungsprogramme für TrainerInnen, BetreuerInnen, SpielerInnen und Eltern zu einer Sensibilisierung im Umgang mit Kopfverletzungen führen.

Sorge um die Zukunft


KritikerInnen befürchten einen Qualitätsverlust in der sportlichen Ausbildung der JugendspielerInnen. Damit drohe die Gefahr den Anschluß an die Spiztenteams anderer Länder langfristig zu verlieren. Dem wird entgegengehalten, dass auch ein Verbot des Kopfballes die technische Entwicklung mit dem Fuß fördern könne. Zudem ist noch nicht klar, ob nun auch alle Verbände den Richtlinien des US Soccer Verbandes folgen werden. Regelchaos droht.  


Mit der Einführung der neuen Richtlinien zeigen sich die Kläger erfreut. Steve Berman, als Vertreter der Kläger kündigte gegenüber CNN an von weiteren Rechtsmitteln abzusehen, da das Hauptziel eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation im Fußball erreicht sei. 

Hier diskutiert die twitter Community die Player Safety Campaign