Es wurde viel diskutiert und gestritten über die Einführung
der Torlinientechnologie. Bei der WM in Brasilien kommt sie nun zum ersten Mal
bei einem großen Turnier zum Einsatz. Doch was bringt sie uns? Fröhlich
präsentiert die Regie der FIFA fast nach jedem Tor auch die technologische
Auflösung der Frage "Tor oder nicht Tor". Doch mehr als ein
grafisches Gimmick war dies bisher nicht. Es gab bisher zwei Wembley-Tor Situationen
bei dieser WM und in den beiden Fällen hatte der Schiedsrichter jeweils schon
vor der Auflösung durch das "Hawk-Eye" richtigerweise auf Tor
entschieden.
Doch was bringt uns die Torlinientechnologie, wenn die Schiedsrichter
die Abseitsregeln nicht verstehen, werden sich Edin Džeko, Josep Drmic und
Giovanni Dos Santos fragen. Allen dreien wurden schon Tore wegen angeblicher
Abseitsstellungen zurückgepfiffen. Dos Santos ereilte dieses Schicksal im Spiel
gegen Kamerun sogar gleich doppelt. Heißt es jetzt: Im Zweifel Abseits?
Hinzu kommen fragwürdige Elfmeterentscheidungen. Wofür
Brasilien im Auftaktmatch gegen Kroatien einen Elfmeter bekommen hat, weiß immer
noch nur Herr Nishimura. Hingegen wurden Joel Campbell von Costa Rica und Ashkan Dejagah vom Iran so dermaßen
deutlich im Strafraum umgesenst, dass es hierfür eigentlich keine Wiederholung
bräuchte, um auf den Punkt zu zeigen.
Dies soll kein Apell dazu sein, das Spiel noch weiter mit
technischen Mittel zu überwachen, sondern einfach nur eine Erinnerung daran,
dass das Spiel eben auch von Fehlern lebt. Und diese passieren nicht nur den
hochbegabtesten Spielern eines jeden Landes sondern auch den Unparteiischen.
Manchmal geht das ganze gut aus, wie diesmal für die
Schweizer, Mexikaner und Costa Rica. Hingegen platzten für Bosnien, Kroatien
und den Iran kleine und große WM-Träume. Aber Fußball ist ein Spiel und zu
jedem Spiel gehören nun mal auch Glück und Pech dazu. Und wäre der Fußball
nicht ohne das "Wembley-Tor" und "Die Hand Gottes" um
ein großes Stück Emotion beraubt?