----------------------------Ein Team - Ein Titel! Chile hat hohe Ziele im Visier.---------------------
Wenn die 20. Fußball-WM der Herren am 12. Juni beginnt, ist es einfach auf die „Großen“ zu setzen. Und zeugt eher davon, medial beschwatzt worden zu sein, als sich an die unübersehbaren Fakten zu halten. Denn Chile, diese fußballwahnsinnige Ländchen, wird den lang ersehnten Titel holen. Diesen Sommer. Kein Zweifel.
Dabei spricht eine schier unendliche Liste an Argumenten für die vom Argentinier Jorge Sampaoli trainierte Auswahl. Damit dieser Text jedoch lesbar bleibt, sei an dieser Stelle nur eine Auswahl der wichtigsten Punkte angeführt:
a) Historisches: Südamerikanische Mannschaften gewinnen nur dann Heimtitel, wenn eine schaurige Diktatur gerade das Land zu zerrütten droht – so wie die argentinische Militärjunta 1978. Brasilien ist – bei allen sozialen Verwerfungen – eine Demokratie, woraus folgt, dass die Gelb-Grünen den Titel nicht holen. Stattdessen wird Chiles Kapitän Arturo Vidal von Juventus Turin den Pokal nach knapp vier Wochen in die Luft stemmen, da das Land vom südamerikanischen Pazifik auf Revanche sinnt: Denn wer gewann die WM 1962 im Land des Literaturnobelpreisträgers Pablo Nehuda? Genau, Pelé und seine Trickserbande. Dieses Mal läuft`s andersrum!
b) Wer denn sonst?: Statistiken lügen nicht – kein europäisches Land wird das Turnier gewinnen, denn das gab es ja noch nie. Das Klima, die Zeitumstellung, Joachim Löws Führerscheinentzug – der Weg für Teams aus Europa ist steinig, zu steinig zum Laufen. Bliebe da noch die Konkurrenz vom Kontinent. Doch wer wäre schon so blind, seine güldenen Taler derart aus der Loge zu werfen? Brasilien ist schon lange nicht mehr das Land, von dem es hieß, dass auf jedem Bolzplatz der nächste Bundesliga-Torschützenkönig warte. Und Argentinien kommt trotz wild-entschlossener Versuche, Tiki-Taka zu kopieren, nicht darüber hinweg, dass sich Messi nun mal wohler an der spanischen Mittelmeerküste fühlt als in Hellblau. Die einzigen, die Chile gefährlich werden können, sind die Ecuadorianer: Denn die haben so eben beschlossen, ein lokales Ökoreservat geplanten Ölbohrungen zu ergeben. Das wiederum könnte der korruptionsgewohnten FIFA-Gang gefallen und den benötigten Beistand „von oben“ sichern.
c) Die Spieler, dieses Team!: Um auf der Gangsterskala jedoch nicht ins Hintertreffen zu geraten, haben sich Vidal und Starstürmer Sánchez vom FC Barcelona just vor Turnierbeginn nochmal ordentlich Tinte in die Arme hacken lassen. Umgeben sind die beiden Superstars von Eduardo Vargas vom FC Valencia, Francisco Silva von CA Osasuna, Mauricio Isla von Juventus Turin, der dort jedoch nur Vidal in seiner Muttersprache bei Laune hält, und Claudio Bravo von Real Sociedad. Ansonsten ist das Team größtenteils mit jungen Megatalenten besetzt, von denen die meisten für die Erzrivalen „Colo-Colo“ oder „La U“ (Universidad de Chile) in der Hauptstadt Santiago de Chile kicken. Beim zweiten Club spielen auch die drei Ersatzkeeper Johnny Herrera, Paulo Garces und Cristopher Toselli, die es in den vorläufigen Kader geschafft haben. Mit dieser nur für Außenstehende eigenartig anmutenden Kaderzusammenstellung, kann das Team ja kaum verlieren. Denn wer es dem ersten chilenischen Sieger der Copa Sudamerica (2011) nachmacht und gleich drei Auswahltorhüter plus den etatmäßigen Stammkeeper in den Kasten stellt, dem ist der Titel sicher!
Ohnehin hat die Elf fasst so viele Punkt in der Qualifikation gesammelt, wie es Pinguine pro Quadratmeter an der Küste gibt: 28 Punkte aus 16 Partien bei einem positiven Torverhältnis von 29:25 berechtigten zu einem soliden Platz drei. Dabei darf selbst der Fünftplatzierte Uruguay noch zur WM fahren und das obwohl sich Brasilien als Gastgeber nicht einmal qualifizieren musste. Zudem hat das ebenso rot-weiß-blaue wie absolut unterschätzte Team erst kürzlich bewiesen, wozu es fähig ist, als es die deutsche Auswahl im März in Stuttgart lange gegen die Wand spielte und nur knapp mit 0:1 verlor. Daraus hat man gelernt. Das Team wird sich erst gegen Australien (wer hat die denn reingemoogelt?) warmschießen, dann die Ära von Vincent del Bosque und seinen alternden, wie titelverfetteten Spaniern beenden, um die Gruppenphase mit einem Kantersieg gegen Holländer abzuschließen, die vorne zwar mit Namen wie Huntelaar, Robben und van Persie prahlen, doch dahinter nix mehr haben. Denn wer soll sie anspielen, kann in der Abwehr doch ein Paul Verhaegh vom FC Augsburg auf Einsatzzeit hoffen. Nichts gegen den FCA, aber ein spielgenialer Stratege wie die Seedorfs, Koemans oder Cruyffs der orangen Fußballgeschichte ist der nicht. Also Chile - Valparaiso, deine Perle von Strandstadt ist zu Jahresbeginn durch ein Feuer zerstört worden – überkomme diesen Schmerz und flamme deinem ersten Titel entgegen!
Hier die Kurzfakten zum Turnierstart für Chile: Mannschaftsquartier und Trainingsstätte wird das Toca da Raposa II in Belo Horizonte sein.
• Chile – Australien: Freitag, 13. Juni 2014, 18:00 Uhr (24:00 Uhr MESZ) in Cuiabá
• Spanien – Chile: Mittwoch, 18. Juni 2014, 16:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) in Rio de Janeiro
• Niederlande – Chile: Montag, 23. Juni 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) in São Paulo