Die Kritiker an den Stammtischen des Ruhrpotts sind groß. Doch sie werden verstummen. Mkhitaryan kostete über 25 Millionen Euro Ablöse, sollte Mario Götze ersetzen. Keine einfache Rolle für die erste Saison in einer europäischen Topliga. Rein statistisch gesehen läuft alles prima 27/7/9 in Spielen, Toren und Vorlagen lautet seine Bilanz in der Bundesliga.
Doch manchmal schien er gehemmt, zu schüchtern oder nicht entschlossen genug auf dem Platz. In den wichtigen Spielen spielte er nicht immer spektakulär, was ihm am Stammtisch natürlich übel genommen wird. Kenner sahen aber schon sein Können aufblitzen, wie er mit aller Ruhe den Ball berührt, verführt ja fast streichelt und das Spiel ganz nach seinem Belieben gestalten und verwalten kann. Typ Spielmacher der Extraklasse!
In den letzten beiden Spielen ist er nunmehr explodiert. Am letzten Wochenende gegen die Bayern in der Liga und gestern im Pokal gegen den VfL Wolfsburg kam zu dem sonst nur vom Fachmann zu erkennenden Spielverständnis auch noch eine große Portion Spektakel dazu. Umso bemerkenswerter ist, dass Mkhitaryan diesen enormen Schub nach der wohl schwersten Stunde seiner noch jungen Kariere hinlegt. Noch vor einer Woche war er der tragische Held. Beim 2:0 Erfolg des BVB gegen die Königlichen aus Madrid fehlte der Borussia nur ein Tor um die Verlängerung zu erzwingen und Mkhitaryan hatte nicht eine, nicht zwei sondern drei Riesenchancen dieses zu erzielen. Doch es wirft ihn nicht um, es macht ihn besser. Typ Spielmacher der Extraklasse – wie schon gesagt. Und nächste Saison, das wage ich vorherzusagen, startet er erst richtig durch.