Sonntag, 16. November 2014

Klubpräsident ordnet Bartverbot an

Vollbärte ob gepflegt oder ungepflegt sind international im Trend. Der natürliche Gesichtsschmuck ist sowohl bei Hipstern, als auch Religiösen in Mode. Und genau das paßt İlhan Cavcav nicht. Deshalb verbot der Dino-Präsident, seit 1977 fast ununterbrochen im Amt beim türkischen Süperligisten Gençlerbirliği, kurzerhand seinen Spielern die Zotteln im Gesicht.

Wie die Nachrichtenagentur DHA berichtet, begründet das Enfant terrible der türkischen Fußballpräsidenten Elite, dies mit der Zunahme von Bärten bei Spielern und Trainern der Süperlig. Als schlechte Beispiele prangerte er den Beşiktaş Trainer Slaven Bilic, Fenerbahçe Torwart Volkan Demirel sowie den Galatasaray Spieler Selçuk İnan an. „Hey Leute, sind wir in einer Imam-Hatip-Schule?“ wird er erbost zitiert. Pikant, denn die Imam-Hatip-Schulen, die in der Vergangenheit nur die Ausbildung zum Imam ermöglichen sollten, sind seit Jahren ein Zankapfel in der türkischen Politik. Sie gelten als ein Lieblingskind der regierenden AK Partei und ersetzen unter ihrer Regierungszeit immer mehr die normalen Regelschulen.

„Wir haben genug von der UEFA“

Doch der letzte Anstoß zu diesem außergewöhnlichen Verbot war wohl persönlicher Natur. Er selbst sei 80 Jahre alt und rasiere sich jeden Tag.
„Ich habe einen 23 jährigen Enkel und der läßt sich einen Bart wachsen. Ich sage zu ihm: ´Mein Sohn, rasier den Bart weg.` Wisst ihr was er sagt? `Opa, alle Sportler tragen einen Bart, warum sagst du zu denen nichts?“ Des weiteren gibt Cavcav gegenüber DHA an, dieses Thema auch schon mit dem Verbandschef, Yıldırım Demirören, besprochen zu haben. Dieser habe jedoch auf Regeln der UEFA verwiesen. Diese Begründung bringt den Klubboss auch gegenüber der Nachrichtenagentur noch mal richtig in Wallung. “Wir haben genug von der UEFA. Wenn es doch bloß einen Platz geben könnte wo man ohne die UEFA Fußball spielen könnte“. Seine Entscheidung fällte er dann schließlich aufgrund eines Tipps Demirörens, der ihm bedeutete, dass die Vereine selbst solch Regelungen treffen könnten. Gesagt, getan. Bei einer Strafe von 25.000 TL ist ab sofort den Spielern von Gençlerbirliği das Tragen von Bärten verboten.